Für manche Klima-Aktivist*innen ist Marx ein ‚toter Hund‘ und der Marxismus ein überholtes Modell: fortschrittsgläubig, produktivistisch, anti-ökologisch. Aber in Wirklichkeit hat Marx nicht nur gegen jede Entgegensetzung von Mensch und Natur die Einheit von «Naturalismus» und «Humanismus» betont, sondern auch mit erstaunlicher Klarheit die kapitalistische Naturzerstörung als einen «unheilbaren Riss» im Stoffwechsel kritisiert. Selbst ganze Gesellschaften seien nicht die «Eigentümer der Erde», sondern haben sie als Nutznießer «den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen».
Worin liegt die Bedeutung des Marxismus für die heutigen Kämpfe um eine sozial-ökologische Transformation? Wir besichtigen die Aspekte des marxschen Werks, die für die aktuelle Ökologiebewegung relevant sind, und machen uns vertraut mit den verschiedenen ökomarxistischen Weiterentwicklungen und Kontroversen.
Das Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) und die Rosa-Luxemburg-Stiftung laden hierzu alle Interessierten zu einer Werkstattdiskussion ein, in der Jan Rehmann seinen Entwurf für das Stichwort «Ökomarxismus» vorstellen wird, das im Band 10/I des Historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus (HKWM) erscheinen soll. Der Gesellschaftswissenschaftler Markus Wissen und die Philosophin Julia Egenhoff werden dazu Kommentare abgeben. Anschließend gibt es die Möglichkeit für eine offene Diskussion.
- Mit Jan Rehmann, Visiting Professor for Critical Theory and Social Analysis am Union Theological Seminary in the City of New York und Privatdozent am Philosophischen Institut der FU-Berlin, Redakteur des «Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus» (HKWM);
- Kommentare von Markus Wissen (HWR Berlin) und Julia Eggenhoff (Univ. Oldenburg);
- Moderation: Lena Schuhknecht (InkriT).
Da vor der Veranstaltung an alle Teilnehmenden eine Textgrundlage verschickt wird, bitten wir um Anmeldung unter: veranstaltungen@inkrit.org.
Standort
Kontakt
Dr. Mario Candeias
Referent für sozialistische Transformationsforschung, linke Strategien und Parteien, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: mario.candeias@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310179