Gesellschaftliche Volksfront von unten?

Die Faschisierung schreitet voran. In Frankreich drohte das Rassemblement National von Marine Le Pen bei den Wahlen zur Nationalversammlung im letzten Jahr zur stärksten Kraft zu werden. Gegen diese drohende Gefahr sollte eine breite gesellschaftliche Allianz mobilisiert werden: die Nouveau Front Populaire (die «neue Volksfront»).  In Frankreich hat die Volksfront einen positiven Klang, erinnert an die historische Bewegung gegen den Faschismus der Nazis sowie an die linke Regierung, die zahlreiche Reformen durchsetzte und schließlich doch scheiterte. 

Die neue Allianz der NFP sollte nicht nur gegen das RN mobilisieren, sondern für eine positive Alternative, mit einem klar linken Programm. Das gleichnamige Wahlbündnis von La France Insoumise, der Sozialistischen Partei, von Les Écologistes (Grüne) und der Französischen Kommunistischen Partei sowie kleinerer Partner erhielt im zweiten Wahlgang denn auch die meisten Stimmen. Ein Sieg, der Hoffnung bereitete.

Doch was so hoffnungsvoll begann, wurde von Präsident Macron blockiert. Der Wahlsieger durfte keine Regierung stellen. Im Geschacher um diverse Regierungsbildungen wurden die Sozialistische Partei aus dem Bündnis herausgebrochen. Doch Balibar kritisierte bereits zuvor, dass das Projekt frühzeitig zu einem «Kartell der Parteien» im Spiel um Macht wurde, statt die gesellschaftliche Mobilisierung voranzutreiben. Wie ist nun die Lage in Frankreich? Was können wir aus den Erfolgen und Fehlern lernen? Auch für die Situation in Deutschland? Kann eine» gesellschaftliche Volksfront von unten» auch bei uns eine Perspektive gegen die zunehmende Faschisierung bieten und neue Hoffnung stiften?

Étienne Balibar ist französischer Philosoph, einer der bekanntesten Marxisten und wichtiger öffentlicher Intellektueller der Linken. Die Lecture wird aus Paris übertragen und in englischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung gehalten, die Diskussion dann in deutscher und englischer Sprache.

Für die Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich, s.o.

Für die Teilnahme per Zoom bitte hier anmelden:
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Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem Institut Solidarische Moderne (ISM).