24. Mai 2018 Diskussion/Vortrag Geschlechterverhältnisse in der Krise

Ein feministischer Blick auf die Krise und ihre staatliche Bearbeitung. Reihe: Der große Crash und seine Folgen

Information

Veranstaltungsort

Uni Hamburg, Raum S27
Von-Melle-Park 9
20146 Hamburg

Zeit

24.05.2018, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Geschlechterverhältnisse in der Krise

Eine Veranstaltung mit Alexandra Scheele, Professorin für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Bielefeld

Die feministische Ökonomiekritik macht seit vielen Jahren darauf aufmerksam, dass und in welcher Weise die aktuelle Verfasstheit kapitalistischer Gesellschaften und gesellschaftlich zugewiesene Geschlechterrollen untrennbar miteinander verknüpft sind. Vom theoretischen Mainstream wird dieser vergeschlechtlichen Dimension der kapitalistischen Ökonomie und ihrer Krisendynamiken indes nach wie vor keine oder nur sehr wenig Beachtung geschenkt. Ausgeblendet werden damit unterschiedlichste Fragen, etwa nach dem potentiellen Zusammenhang zwischen Androzentrsimus in der Finanzwelt und dem Ausbruch der Krise, nach der besonderen Krisenbetroffenheit von Frauen und nach der Wirkung der staatlichen Regulierungsmaßnahmen auf die aktuellen Geschlechterverhältnisse. Die Veranstaltung will in diesem Sinne eine kritisch-feminitische Perspektive auf den wissenschaftlichen und öffentlich-medialen Krisendiskurs stärken.

Alexandra Scheele forscht unter anderem im Themenfeld Arbeit und Geschlechterverhältnisse und hat zusammen mit Stefanie Wöhl jüngst einen Sammelband herausgegeben, der sich unter dem Titel „Feminismus und Marxismus“ auch mit der Geschlechterdimension der Krise und ihrer staatlichen Bearbeitung befasst.
 

Eine Veranstaltung in der Reihe: Der große Crash und seine Folgen

Vor gut zehn Jahren, im Sommer 2007, löste das Platzen der US-Immobilienblase eine Kettenreaktion aus, die für viele Länder in eine schwerwiegende Krisensituation führte. Nicht nur Griechenland leidet bis heute unter dem „großen Crash“ und seinen finanziellen, sozialen und politischen Folgen. In vielen EU-Staaten ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor hoch, Grundsicherungssysteme wurden aufgeweicht und Renten massiv gekürzt.
Rechte Bewegungen haben es vielerorts verstanden, diese Unsicherheiten für sich zu nutzen.
Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ist damit auch eine soziale und politische Krise geworden. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe sollen unterschiedliche Aspekte dieser multiplen Krisenprozesse beleuchtet und diskutiert werden: Was passierte eigentlich 2007 und wie stabil ist das Finanz- und Wirtschaftssystem heute? Warum ist die deutsche Wirtschaft verhältnismäßig stabil und erfolgreich? Was hat es mit dem „deutschen Jobwunder“ auf sich? Welche Auswirkungen haben die Krisenprozesse auf die globalisierte Staatengemeinschaft und den internationalen Handel? Sind wir auf dem Weg in eine Ära des Protektionismus? Und welche Effekte hat die Krise auf die gegenwärtigen Geschlechterverhältnisse?

In Kooperation mit dem AK Plurale Ökonomik Hamburg

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

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