23. Mai 2023 Diskussion/Vortrag Im Widerschein des Krieges – Nachdenken über Russland

Aus der Reihe »Göpferts Gäste«

Information

Veranstaltungsort

Bühne Marleen im Lilien Carré
Bahnhofsplatz 3
65189 Wiesbaden

Zeit

23.05.2023, 19:30 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden

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Gerd Koenen schreibt in seinem neuen Buch »Der Krieg Putins zur Vernichtung der Ukraine, der unter dem okkulten Zeichen ´Z´ steht, hat eine weltpolitische, weltwirtschaftliche, welthistorische Lawine ins Rollen gebracht, von der niemand weiß, wann, wo und wie sie zum Stillstand kommen und welche Folgen sie haben wird. Zugleich werfen die Motive und Ziele des Krieges Fragen auf, die auch diejenigen, die sich mit Russland, seiner Geschichte und Kultur und seinem Verhältnis zur übrigen Welt lange beschäftigt haben kaum weniger ratlos finden als alle anderen. Mehr noch: die Suche nach Antworten zieht uns in historische Tiefen und Dunkelzonen, in die das Licht der Aufklärung und Analyse fast nicht vordringen kann.« und versucht genau dieses: eine historisch fundierte Analyse der jüngeren Geschichte Russlands zu leisten, um zu mehr Klarheit in der Beurteilung der Geschehnisse zu gelangen.

Koenen beschäftigte sich seit den 1980er Jahren intensiv mit Russland. Von 1993 – 1996 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Projekt zur Erforschung der historischen Russlandbilder der Deutschen und der Deutschlandbilder der Russen tätig. Dessen Ergebnisse schlugen sich in dem mit Lew Kopelew herausgegeben Sammelband »Deutschland und die russische Revolution 1917-1924« nieder. Koenen blieb an der Thematik dran, wurde 2003 mit der Arbeit »Rom oder Moskau« zum Dr. phil. promoviert und veröffentlichte das überarbeitete Werk 2005 als »Der Russland-Komplex« bei C.H.Beck; Koenen wurde dafür 2007 mit dem Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung ausgezeichnet. Es ist jetzt im Februar 2023 in einer aktualisierten Neuauflage erschienen.

Gerd Koenen, der selbst in jungen Jahren politisch aktiv war, legte mit »Das rote Jahrzehnt - unsere kleine Kulturrevolution 1967-1977«, »Vesper, Ensslin, Baader – Urszenen des deutschen Terrorismus« und »Traumpfade der Weltrevolution – das Guevara-Projekt« eine lose Trilogie zur neueren deutschen Geschichte vor, bevor er sich ein Jahrzehnt lang an sein, wie er selbst schreibt, »lebensgeschichtlich wie sachlich wichtigstes Buch« »Die Farbe Rot – Ursprünge und Geschichte des Kommunismus« begab. Das 2017 erschienene 1133 Seiten starke Buch ist nichts weniger als eine Weltgeschichte der Emanzipationsbewegungen, mit Schwerpunkt im 20. Jahrhundert.

Der Gastgeber und Moderator Claus-Jürgen Göpfert studierte Politologie, Soziologie und Volkswirtschaft in Frankfurt am Main und Köln. Von 1985 bis 2020 war er Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Er schreibt weiter als freier Autor, nachlesbar unter: https://www.fr.de/autoren/9362/

Veranstalter sind der Rosa-Luxemburg-Club Wiesbaden und die Buchhandlung Büchergilde Wiesbaden. Der Eintritt ist frei.

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Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen

Telefon: 069 27135977