26. Februar 2020 Diskussion/Vortrag Die zerrissene Republik

Wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland

Information

Veranstaltungsort

Georg-Buch-Haus
Wellritzstraße 38a
65183 Wiesbaden

Zeit

26.02.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Seit geraumer Zeit ist die wachsende sozio-ökonomische Ungleichheit das Kardinalproblem unserer Gesellschaft. Sie ist bereits im Kindergarten spürbar, prägt das Erwerbsleben der Gesellschaftsmitglieder genauso wie ihre Bildung und Ausbildung, endet aber nicht mit ihrem Tod, macht vielmehr selbst vor dem Begräbnis und der Grabstätte nicht halt. Die zunehmende Ungleichheit beschränkt sich auch nicht auf die asymmetrische Verteilung von Einkommen und Vermögen, erstreckt sich vielmehr auf unterschiedliche Lebensbereiche wie Bildung, Gesundheit, Wohnen, Freizeit und Mobilität.

Welche gesellschaftliche Stellung jemand einnimmt, hängt nicht vom Geld allein ab, das jemand verdient oder besitzt, sondern wird stark beeinflusst von seinem Geschlecht, seiner ethnischen Herkunft, seiner Staatsangehörigkeit und seinem religiösen Bekenntnis. Darüber hinaus spielen regionale Disparitäten (zwischen Ost- und Westdeutschland, Nord- und Süddeutschland sowie Stadt und Land) eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Ungleichheit. Dennoch ist im Folgenden primär von Armut und Reichtum die Rede, weil die Stellung im gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsprozess bzw. die hieraus resultierende (Fehl-) Ausstattung mit materiellen bzw. monetären Ressourcen heute fast überall auf der Welt die Hauptdeterminante der Ungleichheit bildet: Wer arm ist, wohnt eher in einer Wellblechhütte im Slum oder im Hochhaus am Stadtrand, und wer reich ist, eher in einer Villa oder im Loft eines angesagten Luxusquartiers. Weder das (weibliche) Geschlecht noch die (schwarze) Hautfarbe oder die (nichtchristliche) Religion wirken zudem sozial diskriminierend, wenn eine Person sehr vermögend ist.

Im seinem Vortrag geht Prof. Butterwegge den folgenden Fragen nach:

  • Was ist unter wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ungleichheit zu verstehen?
  • Worin drückt sich die wachsende Ungleichheit aus?
  • Wo liegen die Ursachen der sich vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich?
  • Wie hängen sozioökonomische und politische Ungleichheit zusammen?
  • Wie wird sozioökonomische Ungleichheit hierzulande wahrgenommen?
  • Wie wird sie von den politisch Verantwortlichen, in den Massenmedien und von den Gesellschaftsmitgliedern bewertet?
  • Warum reagieren Staat, Wirtschaft und Gesellschaft darauf bislang nur halbherzig?
  • Was muss getan werden, um die Kluft zwischen Arm und Reich wieder zu schließen?

Prof. Dr. Christoph Butterwegge hat bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt. 2017 war er Kandidat der LINKEN bei der Bundespräsidentenwahl. Er setzt sich intensiv mit den Themen Globalisierung, Neoliberalismus, Sozialstaat und Armut, Rechtspopulismus und dem demografischen Wandel auseinander.

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