Die Autorin des Buches mit diesem Titel und eines Podcasts ist selbst «von unten» gestartet. Als Gymnasiallehrerin hat sie sich an eine «Brennpunktschule» versetzen lassen, weil sie nicht damit leben wollte, wie am Gymnasium die Welt und die Kultur der «Unterschicht» ausgeblendet wird.
«Die meisten, die unten starten, bleiben auch dort. Und wenn es doch einmal jemand nach oben schafft, wird sein Gesicht zum Aushängeschild für eine Lüge. Die Lüge, dass es alle schaffen könnten.»
Die vielen Reformen der letzten 20 Jahre haben keine Steigerung des gemessenen Leistungsniveaus gebracht und erst recht nicht mehr Bildungsgerechtigkeit erreicht. «All diese Versuche, etwas zu ändern, sind jedoch lediglich Versuche, das marode System zu kitten oder im besten Falle stellenweise umzubauen.» Das würde nicht reichen und dadurch würde sich auch nichts ändern. Sie fordert nichts weniger als «eine Kernsanierung, einen Abriss und Neuaufbau.»
Sie nennt auch konkrete Ansätze: Eine längere gemeinsame Schulzeit und mehr Diversität, mehr Multiprofessionalität in den Lehrerzimmern, denn für Lisa Graf ist auch klar, dass Lehrkräfte allein nicht den Spagat zwischen Wissensvermittlung und Sozialarbeit leisten können.
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