Kooperation mit der Stadt Senftenberg/Zły Komorow und der Evangelischen Kirchengemeinde Senftenberg
- Lesung und Vortrag mit
Hanka Mark (Schauspielerin) und
Dr. Hermann Simon (Historiker, Gründungsdirektor des Centrum Judaicum) - Begrüßung und Einleitung
Andreas Fredrich (Bürgermeister der Stadt Senftenberg/Zły Komorow) - Idee und Zwischentexte
Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg) - Moderation
Kathrin Lachmann (Buchhändlerin)
Der heute sehr bekannte Schriftsteller und Journalist JURIJ KOCH war Mitte zwanzig, als seine Novelle „Židowka Hana“ („Die Jüdin Hana“) 1963 auf Sorbisch erschien. Unter den Sorb*innen ist das Buch bekannt und beliebt und erfuhr mehrere Auflagen. Auszüge daraus wurden vor 1989 im Sorbischunterricht gelesen und diskutiert. Lenka Cmuntova, Regisseurin aus Prag, inszenierte 1968 mit dem Sorbischen Pioniertheater Bautzen eine dramatisierte Fassung der Novelle.
Als der Historiker und Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum HERMANN SIMON 1990 um eine deutsche Übersetzung der Novelle bat, war Jurij Koch von der Idee gar nicht begeistert. Bis heute sieht Koch seine Novelle kritisch. Es wäre ein erster literarischer Versuch gewesen, sentimental, voller ausschweifender Naturbetrachtungen und stellenweise regelrecht pathetisch. Einer Übersetzung würde er niemals zustimmen. Zum Glück kam es anders.
Jurij Koch hat die Erzählung nicht nur übersetzt, sondern in wesentlichen Teilen neu geschrieben. Jüngst erst hat Esther Undisz am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen nach Motiven dieser Erzählung eine eigene dramatisierte Fassung zur Aufführung gebracht. Und der Historiker Hermann Simon forschte weiter über die „Židowka Hana“, die für Jurij Koch den literarischen Stoff bot. Hermann Simon wird die Ergebnisse seiner Forschung in Senftenberg vorstellen.
Leider kann Jurij Koch aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst aus seinem Buch lesen. Hanka Mark wird diese Aufgabe übernehmen, bevor der Wissenschaftler Simon zu Wort kommt. Die Gäste werden nicht nur ein herausragendes Stück Literatur kennenlernen, sondern auch Neues zum Forschungsstand über die Biografie von Annemarie Schierz einer wahren Kriminalgeschichte gleich erfahren.
Die Veranstaltung ist Bestandteil der Reihe „Geschichte und Geschichten“ der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Senftenberg, diesmal auch in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde der Stadt.
Der Eintritt ist frei. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
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