24. Januar 2019 Diskussion/Vortrag Sucht als Krankheit des verlorenen Subjekts?

Ein zivilisationsgeschichtlicher Blick auf das Verhältnis von Rausch und Subjektivität mit Alexandra Schauer (München)

Information

Veranstaltungsort

studentisch selbstverwalteter Raum Steintor Campus, Universität Halle,
Adam-Kuckhoff-Str. 34a
06108 Halle

Zeit

24.01.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse

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Sucht als Krankheit des verlorenen Subjekts? Ein zivilisationsgeschichtlicher Blick auf das Verhältnis von Rausch und Subjektivität
mit Alexandra Schauer (München)

Gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt mit aufgetaucht. Psychologie und Gesellschaftskritik in Halle

Im Vortrag soll dem zivilisationsgeschichtlichen Zusammenhang zwischen der Entstehung bürgerlicher Subjektivität und der Entdeckung der Sucht nachgegangen werden. Zugleich wird das Verhältnis von Sucht und Subjektivität in die Gegenwart verfolgt. Im Zentrum steht dabei die These, dass Drogen im Übergang von der bürgerlichen Moderne in die spätmoderne Gegenwart ihre gesellschaftliche Funktion gewandelt haben: Hatte der Rausch einstmals der Flucht aus einem gesellschaftlichen Lebens gedient, indem sich der Bürger nur durch Selbstkontrolle und Selbstdisziplin und der Arbeiter durch Verkauf seiner Arbeitskraft erhalten konnte, so stellen Drogen in der Gegenwart nicht mehr das Andere der Arbeitsgesellschaft dar. Vielmehr sind Drogen zu einem integralen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens geworden. In ihrer populärsten Gestalt begegnen sie heute als Mittel, mit denen das »unternehmerische Selbst« nach seiner beständigen Optimierung strebt.

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