Caudia Haydt, Vizepräsidentin der Europäischen Linken
Moderation: Joachim Thomas, Mitglied des Sprecher*innenrats der LAG Linke Christ*innen Baden-Württemberg
Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs und der Forderung nach immer mehr Aufrüstung in Europa ist das Konzept der Sozialen Verteidigung wieder aktuell geworden. Soziale Verteidigung ist ein Konzept des gewaltfreien Widerstands, der eine Gesellschaft erfolgreich gegen einen militärischen Überfall von außen, aber auch gegen einen gewaltsamen Putsch von innen schützen soll. Bei sozialer Verteidigung geht es nicht um die Verteidigung eines Territoriums, sondern der Lebensweise in einer Gesellschaft. Es geht darum, das Leben, die Meinungsfreiheit und Menschenrechte aktiv und gewaltfrei zu verteidigen gegen Angriffe von außen und innen.
Und die Linke? Sowohl als politische Formation als auch in ihrer organisatorischen Form als Partei Die Linke fehlt eine programmatische Auseinandersetzung mit nicht-militärischen bzw. gewaltfreien Konzepten wehrhafter gesellschaftlicher Organisation. Was sind die Gründe dafür? Welche Angebote wehrpolitischer Konzepte gibt es? Was hat die Utopie einer sozialistischen Gesellschaft aus Sicht der Linken mit Friedrich Engels Versicherung: «Die Emanzipation des Proletariats wird auch einen besonderen militärischen [auch wehrpolitischen?] Ausdruck haben, wird eine aparte neue Kriegsmethode erzeugen.» Oder anders ausgedrückt: Wir werden nicht mehr den Krieg erlernen, Schwerter werden zu Pflugscharen umgeschmiedet (vgl. Prophet Micha 4,1-4).
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