Als in Westdeutschland 1979 die vierteilige Serie «Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss» ausgestrahlt wurde, war dies eine erinnerungspolitische Zäsur. 20 Millionen Deutsche sahen mindestens einen Teil dieser Serie über eine jüdische Familie und ihre Verfolgung und Ermordung im deutschen Faschismus. Die Serie war zwar fiktiv, aber das Leid dass die Familienmitgliedern in in den verschiedenen Gettos, Konzentrations- und Todeslagern erlebte war realistisch. Für Westdeutschland markiert die Ausstrahlung der Serie ein Wendepunkt in der Erinnerungskultur.
Man begann sich wissenschaftlich und erinnerungspolitisch stärker mit der Vernichtung der europäischen Juden zu beschäftigen. Sogar der Begriff «Holocaust» soll sich erst mit dem Erfolg dieser Serie durchgesetzt haben.
Während die US-Serie und ihre Rolle in der westdeutschen Erinnerungskultur noch bekannt sind, ist eine ähnliche aber sieben Jahre ältere Produktion aus der DDR fast völlig in Vergessenheit geraten. Die «Bilder des Zeugen Schattmann» zeigt ebenfalls in vier Teilen das Schicksal einer jüdischen Familie. Anders als die US-Serie basiert die Die Bilder des Zeugen Schattmann auf der authentischen Autobiografie des Peter Edel. Edel und andere Holocaust-Überlebende arbeiten an der Serie in unterschiedlichen Funktionen mit. Außerdem war es erstmals war es einem deutschen Filmteam möglich in Auschwitz-Birkenau zu drehen.
Gemeinsam möchten wir die vier Teile an vier verscheiden Sonntagen schauen und im Anschluss diskutieren. Vor den Filmen wird es jeweils eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Handlung geben, so dass es auch möglich ist teilzunehmen, falls ein Termin mal nicht passen sollte. Starten werden wir am 28.1. Teil 2, 3 und 4 zeigen wir dann am 4.2., 11.2 und 18.2. los geht es immer um 18 Uhr.
Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa Luxemburg Club Mannheim und Ewwe longt's - Linkes Zentrum Mannheim
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
E-Mail: bawue@rosalux.org
Telefon: +49 711 99797090