Autor Benet Lehmann wird aus seinem Buch „Esthers Spuren“ lesen, von dem Buchprojekt erzählen und mit unseren Gäst*innen Schulamith Weil, Tochter von Shoah Überlebenden, Bengü Kocatürk-Schuster (DOMiD und Herkesin Meydanı - Platz für Alle) und Kutlu Yurtseven (Microphone Mafia) diskutieren.
In dem Werk begibt sich Lehmann auf die Spuren von Esther Bejarano (1924–2021), einer der letzten Zeitzeug*innen des Holocausts. Esther Bejarano wurde 1942 im Alter von nur 18 Jahren nach Auschwitz deportiert und musste dort im berüchtigten „Auschwitzer Mädchenorchester“ Akkordeon spielen. Später wurde sie ins KZ Ravensbrück verschleppt und überlebte einen Todesmarsch. Bis zu ihrem Lebensende kämpfte sie unermüdlich gegen das Vergessen und für eine Welt ohne Rassismus und Antisemitismus.
„Esthers Spuren“ ist nicht nur eine Biografie, sondern ein tiefgehender Blick auf die Bedeutung der Zeitzeug*innenenschaft und der Erinnerung. Benet Lehmann hat in zahlreichen Gesprächen mit Esther Bejarano ihre Geschichte und ihre Gedanken zur Zukunft der Erinnerungskultur festgehalten und gibt sie an uns weiter.
In einer Zeit, in der die Generation der Überlebenden des Holocausts zunehmend schwindet, ist es wichtiger denn je, ihre Geschichten zu bewahren und zu verstehen.
Welche Rolle spielt das Erbe der Zeitzeug*innenschaft in einer postmigrantischen Gesellschaft?
Was bedeutet es, Erinnerungskulturen miteinander in Beziehung zu setzen?
Und vor allem: Wie können wir durch Erinnerung Antisemitismus und Rassismus entgegenwirken?
Esthers Spuren erinnert uns daran, dass Erinnerung nicht nur eine Frage der Vergangenheit ist, sondern ein Aufruf zu aktivem Handeln in der Gegenwart. Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der Menschen unabhängig von Herkunft, Glaube oder Geschichte gleichberechtigt und in Frieden leben können, müssen wir uns gemeinsam für eine solche Zukunft einsetzen.
Die Lesung ist eine Einladung, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, Verantwortung zu übernehmen und für eine Welt zu kämpfen, die auf Solidarität, Respekt und Gerechtigkeit basiert.
An diesem Abend wird auch Kutlu Yurtseven anwesend sein, Teil der legendären Microphone Mafia, die jahrelang mit Esther Bejarano durch Deutschland tourte. Ihre Perspektiven und Erfahrungen als Tochter von Shoah Überlebenden wird Schulamith Weil mit uns teilen. Wie Menschen versuchen, Erinnerungskulturen lebendig zu gestalten und wie dies wiederum in Orten der Erinnerung festgehalten werden kann, wird Bengü Kocatürk-Schuster von der Initiative Herkesin Meydanı - Platz für alle, tätig bei DOMiD - Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland, darlegen.
Eine Veranstaltung von Allerweltshaus und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
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