27. März 2025 Seminar Good Night Far Right – Strategien gegen Rechts

Internationaler Erfahrungsaustausch

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin

Zeit

27.03.2025, 14:00 - 30.03.2025, 15:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Neonazismus / Rassismus, Migration / Flucht

Zugeordnete Dateien

Good Night Far Right – Strategien gegen Rechts
Anmeldung

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Von Trump bis Milei, von Netanjahu bis Meloni: Die radikale Rechte ist weltweit auf dem Vormarsch, übernimmt Parlamente, Regierungen und Diskurshoheiten und dominiert teilweise auch die Straßen. Deutschland stellt hier keine Ausnahme dar: Die historische Abstimmung zur Migrationspolitik im Bundestag mit Stimmen der AfD hat gezeigt: in den letzten Jahren hat sich nicht nur der politische Diskurs massiv nach rechts verschoben, sondern auch die politische Praxis. Die einzigen, die davon profitieren, sind die rechten Kräfte im Land, allen voran die AfD.

Ein Blick in andere Länder zeigt, was auch hier passieren kann, wenn wir auf diese Entwicklungen keine Antworten finden: Dort, wo die radikale Rechte die Macht übernimmt, werden hart erkämpfte Rechte im Handumdrehen beschnitten oder abgeschafft, die demokratischen Grundprinzipien sind vielerorts in Gefahr. Der oftmals schon schwache gesellschaftliche Zusammenhalt wird durch massiven Sozialabbau und eine aktiv betriebene Polarisierung nachhaltig geschwächt. Angst und Hass werden geschürt, so dass eine «ordnende Kraft» sich für viele als einzige Lösung darstellt.

Die Erfolge der Rechten scheinen alternativlos. Während die wirtschaftlichen Eliten und politische Kräfte aus dem Mitte-Rechts-Lager ohne Bedenken mit der radikalen Rechten paktieren und ihr so erst den Zugang zu Entscheidungspositionen ermöglichen, stehen Progressive und Linke dieser Entwicklung scheinbar machtlos gegenüber.

Aber es regt sich Widerstand – in den Parlamenten, Gerichten, auf den Straßen – und es gibt auch Erfolgsgeschichten. Vermeintlich kleine, wie beispielsweise innovative Sozial- und Stadtpolitiken auf kommunaler Ebene, die jedoch das Leben Tausender nachhaltig verändern. Und große, wie der Wahlsieg Lulas in Brasilien – ein schwer erkämpfter Erfolg, der jedoch nicht bedeutet, dass der Bolsonarismus überwunden wurde oder Lula widerspruchslos regiert.

Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir, die (internationale) Linke, inmitten von Shrinking Spaces und Polarisierung, wie schaffen wir es, der Rechtsentwicklung entschlossen entgegenzutreten und gleichzeitig darüber hinauszudenken und lebbare Utopien zu schaffen? Und wie kommen wir wieder zu positiven Zukunftserzählungen, die gegen die Angst in den Köpfen ankämpfen und die Emotionen der Menschen ansprechen, ihnen Mut machen und sie mobilisieren?

Zwischen dem 27. und 30. März 2025 versammeln wir in Berlin Aktivist*innen, Mitglieder politischer Parteien, Organisationen und Initiativen aus Lateinamerika, Israel, Europa, den USA, Indien, Sri Lanka und Deutschland, die täglich mit dem Erstarken reaktionärer Kräfte und/oder dem Aufstieg rechtsextremer Regierungen konfrontiert sind. Im Rahmen der internationalen Konferenz Good Night, Far Right wollen wir mit ihnen Erfahrungen und Strategien austauschen, einander Mut machen, aber auch aus den Misserfolgen linker Projekte lernen. Wichtig ist uns der enge Bezug zur politischen Praxis – wir wollen an den alltäglichen Abwehrkämpfen, an erfolgreichen Projekten und an gescheiterten Strategien ansetzen und linke Akteur*innen weltweit vernetzen.

Wir erhoffen uns von der Konferenz eine Diskussion sowohl über die Hintergründe, Strategien und internationalen Verbindungen der extremen Rechten, als auch über Gegenstrategien. Welche Beziehung besteht zwischen Evangelikalen in den USA und Lateinamerika und der extremen Rechten in Israel? Wie können wir uns gegen anti-migrantische, antifeministische und anti-linke Diskurse wehren? Und wie können wir aus der Defensive herauskommen und den Unmut in der Gesellschaft so kanalisieren, dass daraus eine positive Mobilisierungskraft für einen politischen und sozialökologischen Wandel entsteht?

Wir wollen nicht nur die Lage analysieren oder den Aufstieg der extremen Rechten betrauern. Wir möchten, dass dieses Treffen zur Entwicklung von Strategien und Ideen beiträgt, die das Blatt wenden und unser politisches Lager stärken. Dafür halten wir den internationalistischen, multiregionalen Charakter dieser Konferenz für unerlässlich.

Diese Veranstaltung ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, die im Rahmen der internationalen und nationalen Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Schwerpunkt «Kampf gegen rechts» entstanden ist. Im Anschluss an die Konferenz ist eine Speakers Tour geplant, in der wir Gegenstrategien in verschiedenen Bundesländern diskutieren und stärken wollen.

Programm

Programm


Donnerstag, 27. März

 
Vormittags:

Internationales Vernetzungstreffen (intern)

Nachmittags:

14 Uhr: Konferenzauftakt

15 Uhr: 5 parallele Workshops, Panels und Sessions
- Migration, Antifeminismus & Grenzkontrolle (Panel, tbc)
- Transformatives Organizing als Strategie in Zeiten des Rechtsrucks (Workshop)
- Faschisierung verstehen – Strategien für einen sozialen Antifaschismus
- Experiential Workshop: Sharing Creative Resistance from Sri Lanka and India (Workshop)
- Erinnerungspolitik
- Monitoring als Gegenstrategie

18 Uhr: Tagessabschluss

Freitag, 28. März

Vormittags:

Internationales Vernetzungstreffen (intern)

Nachmittags

14 Uhr: Auftakt Nachmittagsprogramm

15 Uhr: 6 parallele Workshops, Panels und Sessions
- Kommunale Lösungen und sozialpolitische Antworten (Panel)
- Raus aus der linken Blase – Organizing in Ostdeutschland (Workshop)
- Fake News & Soziale Medien
- Strategisches Mapping – Für ein Bilden unwahrscheinlicher Allianzen und belastbarer Koalitionen
- Stark nach Außen - Stark von Innen. Proteste intersektional denken und organisieren (Workshop)

18 Uhr: Tagesabschluss

 
Samstag, 29. März


Vormittags:

Internationales Vernetzungstreffen (intern)

Nachmittags:

6 parallele Workshops, Panels und Sessions
- Wie gehen Demokratien mit rechtsextremen Parteien um? (Panel)
- Rolle der Gewerkschaften im Kampf gegen Rechts
- Queerfeministische Ansätze und Gegenstrategien
- Interne und externe politische Dynamiken in der extremen Rechten (Workshop)
- Die Rechten und die Klimakrise
- «Die Jugend von heute»: Jugendliche und antifaschistische Mobilisierung

Abends:

20:30 Uhr: Kulturprogramm – antifaschistisches Konzert

 
Sonntag, 30. März


Vormittags:

Matineeveranstaltung: Internationalistische Antworten auf den globalen Vormarsch der radikalen Rechten

Konferenzabschluss

Anmeldung

Registrierung für eine Teilnahme an der Konferenz und an den jeweiligen Workshops und Sessions:

Zur Anmeldung

Die Konferenz wird auf Englisch, Deutsch und Spanisch stattfinden, mit Simultan- bzw. Konsekutivübersetzung.

Pressevertreter*innen melden sich bitte bei unserer Pressesprecherin: alrun.kaune-nuesslein@rosalux.org

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