Reichtum und Wohlstand sind hart erkauft - durch das Arbeitsleid ungezählter Arbeiter:innen, durch unsagbare Belastungen von Körper und Seele, durch gesundheitszerstörende Arbeits- und Lebensbedingungen, Krankheit und frühen Tod. Unfall- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz - historisch korrekt: der Arbeiter:innenschutz - war immer Teil, wenn nicht gar ein entscheidender Teil der Klassenauseinandersetzungen. Die Empörung gegen Unfall- und Gesundheitsgefahren war mitbegründend für die moderne Arbeiter:innen- und Gewerkschaftsbewegung.
Gleichzeitig war die Arbeiterbewegung ideologisch belastet vom Mythos der Männlichkeit, der Härte und des Heldentums. Im Zuge der internationalen Arbeitsteilung haben sich viele klassische Risiken an die Peripherie verlagert. Hinzugekommen sind neuartige psychische Belastungen, die unsere Persönlichkeit, unser Empfinden und unseren Charakter verändern und aushöhlen. Vor diesem Hintergrund ist es angesagt, die Verletzlichkeit des Menschen in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen und Überlegungen anzustellen, wie Leiderfahrungen zur Sprache kommen können - als Voraussetzung für Widerstand und neue Entwürfe für menschengerechte Arbeitsverhältnisse.
Der Referent Wolfgang Hien ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Medizinsoziologe.
Eine Kooperationsveranstaltung des DGB-Bildungswerkes, Arbeit und Leben München und dem Kurt-Eisner-Verein.
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Fritz Burschel
Regionalbüroleiter Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
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