22. September 2020 Diskussion/Vortrag Hirnschäden und Lernvereitelung durch digitale Medien?

Erkenntnisse aus der Hirnforschung

Information

Veranstaltungsort

Kulturwerkstatt Paderborn
Bahnhofstraße 64
33102 Paderborn

Zeit

22.09.2020, 19:30 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Digitaler Wandel

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Digitale Medien erfüllen uns – erstmals in der Geschichte der Menschheit – einen fundamentalen Traum: Die Beherrschung von Zeit und von Raum.

Jedoch birgt die Digitalisierung ab dem Kindesalter eine große Gefahr in sich: Raum und Zeit sind die Strukturen, die sich in den reifenden Nervennetzen des kindlichen Gehirns ausbilden müssen, um das Denken zu erlernen und ein selbstbestimmtes Leben aufbauen zu können.

Drei Funktionssysteme sind besonders gefährdet: das für die Bewegung zuständige Kleinhirn, das für die Emotionen und Gedächtnisbildung zuständige Limbische System und das für höchste kognitive Funktionen zuständige Stirnhirn.

Auch Jugendliche und Erwachsene sind vor "Cyberattacken" auf ihre Nervennetze nicht unbedingt gewappnet. Beachten Nutzer*innen nicht ihren Umgang mit den digitalen Medien, können sie unmerklich eine Art Attacke auf spezielle Hirnfunktionen erleben. Das kann zu Verlust der Denk- und Urteilsfähigkeit, Burnout und Depression führen. So stellen uns digitale Medien vor eine neue Herausforderung – sowohl im Alltag als auch in der Arbeitswelt.

Daher wollen wir mehr über jene Nervennetze im Hirn wissen, die uns stark dafür machen, die digitale Revolution zu bestehen. Dazu wird aus langjähriger experimenteller Hirnforschung zur Neuroplastizität in eben den für Zeit und Raum verantwortlichen höchsten Zentren des Gehirns referiert. Wie schädlich ist die – übermäßige – Nutzung digitaler Medien im Kindes- und Jugendalter? Gibt es Mittel und Wege, um frühzeitige Schädigungen zu vermeiden? Darüber wollen wir im Anschluss diskutieren.

  • Referent: Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt, ehem. Leitung des Bereichs Neuroanatomie und Humanbiologie an der Universität Bielefeld


Eine Veranstaltung vom Linken Forum Paderborn e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

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Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392