11. März 2022 Bildungsreise «Der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft»

Bildungsreise nach Paris auf den Spuren der Pariser Kommune von 1871 (ausgebucht)

Information

Veranstaltungsort

Foyer Le Pont
86 Rue de Gergovie
75014 Paris

Zeit

11.03.2022, 16:00 - 13.03.2022, 20:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Demokratischer Sozialismus, Westeuropa

Kosten

Einzelzimmer: 250,00 €
Doppelzimmer: 200,00 €

Zugeordnete Dateien

«Der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft»

▸Update, 2.2.2022: Alle Plätze sind vergeben. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.

Vor ca. 150 Jahren, am 18. März 1871, mitten im Deutsch-Französischen Krieg, riefen die Arbeiter*innen und Kleinbürger*innen von Paris die „Pariser Kommune“ aus. Die Kommunard*innen begannen, die Stadt nach sozialistischen Maßstäben selbst zu verwalten. Andere große Städte folgten diesem Vorbild, z.B. Marseilles, Lyon und Toulouse. Gravierende soziale Missstände und eine Regierung, die mit Repressalien auf die gesellschaftlichen Unruhen reagierte, hatten zum Bürgerkrieg geführt.

Heute ist die „Pariser Kommune“ fast in Vergessenheit geraten, aber damals schaute die ganze bürgerliche Welt mit Schrecken nach Frankreich. In ganz Europa war die Bourgeoisie besorgt, dass ihre Arbeiterschaft von diesen revolutionären sozialistischen Ideen ergriffen werden könnte. Das führte dazu, dass verfeindete Lager innerhalb der französischen Bourgeoisie und sogar die Bourgeoisie von Frankreich und Preußen – mitten im Krieg, den sie gerade miteinander führten – paktierten, um die Kommune blutig niederzuschlagen. Am 28. Mai 1871 – nach nur 72 Tagen – fand die erste „Diktatur des Proletariats“ ein Ende.

Auch Karl Marx verfolgte die Ereignisse in Paris von London aus mit großer Spannung, stand den Kommunard*innen in regem Briefwechsel beratend zur Seite und organisierte nach der Niederschlagung der Kommune Unterstützung für die verfolgten Kommunard*innen. In seiner Analyse „Bürgerkrieg in Frankreich“, die er für die Internationale Arbeiterassoziation verfasste, bezeichnet er die Kommune als „ruhmvollen Vorboten einer neuen Gesellschaft“.

Auf unserer Bildungsreise besuchen wir die Schauplätze der politischen und sozialen Kämpfe der Kommune von 1871 und lernen die Interpretation der damaligen Ereignisse durch unterschiedliche linke Theoretiker*innen kennen. Heute, ca. 150 Jahre später, sprechen zahlreiche Beobachter wieder von einem „Bürgerkrieg in Frankreich“: Viele Linke beziehen sich in den aktuellen Kämpfen explizit auf die Erfahrungen der Pariser Kommune; extrem Rechte treten immer mehr in den Vordergrund, die Drohung eines Militärputschs erschüttert das Land. Grund genug, auf unserer Reise gemeinsam auch einen Blick auf die sozialen und politischen Auseinandersetzungen im Frankreich der Gegenwart zu werfen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahlen im April 2022.


Der Teilnahmebeitrag von 250,00 Euro im Einzelzimmer / 200,00 im Doppelzimmer beinhaltet die Unterkunft für zwei Übernachtungen im Hotel inkl. Frühstück, das Reise- und Seminarprogramm, die Hin- und Rückfahrt mit dem Thalys Köln-Paris, die Metro-Tickets in Paris, Übersetzungen

An- und Abreise zum Hotel Foyer Le Pont ist selbst zu organisieren, sofern nicht die Gruppenanreise mit dem Thalys aus Köln genutzt wird.

Termine: Abfahrt Köln am 11.03.2022 (Freitag) um 16 Uhr bis Abreise 13.03.2022 (Sonntag), Seminarprogramm am Samstag und Sonntag (12. und 13. März 2022).

Hotelunterkunft: Foyer Le Pont, 86 Rue de Gergovie, 75014 Paris, Frankreich (2 Übernachtungen)

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen und Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Leitung: Dr. Eva Bockenheimer (RLS NRW) und Dr. Salvador Oberhaus (RLS NRW)

Als vorbereitende Reiselektüre empfehlen wir:
◾ Karl Marx: Bürgerkrieg in Frankreich, MEW Bd. 17, Berlin: Dietz-Verlag, S. 313–365.
◾ Florian Grams: Die Pariser Kommune, Köln: Papyrossa, 3. Aufl., 2021.

Online-Vorbereitungstreffen: Rechtzeitig vor Reiseantritt erhalten alle Teilnehmenden ein Wochenprogramm sowie die Einladung zu einem gemeinsamen Online-Vorbereitungstreffen.

Coronavirus-Impfnachweis / Genesenennachweis (2G-Regelung): Teilnahmevoraussetzung ist die Vorlage eines Coronavirus-Impfnachweises, der das Vorliegen einer vollständigen Schutzimpfung gegen das Coronavirus nachweist oder ein Genesenennachweis.

Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung: Diese Bildungsreise ist leider nicht als Bildungsurlaub anerkennungsfähig.

Anmeldung: Bis zum 31.01.2022 ist die Anmeldung ausschließlich Teilnehmer:innen mit Wohnsitz in NRW und Niedersachsen vorbehalten. Eine Warteliste für Interessierte außerhalb von NRW und Niedersachsen wird eingerichtet. Ab dem 01.02.2022 erfolgt eine Öffnung auch für andere Bundesländer. Darüber hinaus erfolgt die Berücksichtigung für die Teilnahme entsprechend dem Eingang der schriftlichen Anmeldungen.

Anmeldeformular

Standort

Kontakt

Dr. Salvador Oberhaus

Stellv. Leiter Regionalbüro Nordrhein-Westfalen, rls-nrw

Telefon: +49 203 39345494