19. März 2022 Seminar Intensivwoche «Bildung fürs Weltverändern!»

Seminarwoche auf dem «CAMPUS für weltverändernde Praxis!»

Information

Veranstaltungsort

Heimvolkshochschule Mariaspring
Rauschenwasser 78
37120 Bovenden

Zeit

19.03.2022, 13:00 - 23.03.2022, 14:00 Uhr

Themenbereiche

Politische Weiterbildung, Praxis politischer Bildung, Praxisreflektionen, Qualifizierungskurse

Kosten

Normalpreis: 180,00 €
Ermäßigter Preis: 120,00 €

Zugeordnete Dateien

Intensivwoche «Bildung fürs Weltverändern!»
Seminarwoche auf dem «CAMPUS für weltverändernde Praxis!» vom 19. bis 23. März 2022

 

Worum geht’s?
In politischen Organisationen, Bewegungen und Aktionskontexten übernehmen Menschen Bildungsaufgaben, um Wissen zu teilen, handlungsfähiger zu werden und gemeinsam Ziele zu erreichen. Gleichzeitig gibt es wenig Möglichkeiten, sich systematisch und kollektiv auf diese vielfältigen Bildungspraxen vorzubereiten. Dazu brauchen wir Räume und Formate, in denen das Wissen um emanzipatorische Bildungsansätze und entsprechende Erfahrungen weiter-gegeben und reflektiert werden können. Eine wichtige Rolle spielen dabei immer auch Fragen danach, wie wir unter der Perspektive solidarischen Handelns gemeinsam unsere Bündnisfähigkeit (weiter-) entwickeln und unsere politische Handlungsfähigkeit erhöhen können.

Mit der Intensivwoche möchten wir einen Raum schaffen, in dem wir uns mit solchen grundlegenden Überlegungen emanzipatorischer Bildungspraxis beschäftigen. Im Zentrum stehen dabei neben dem Austausch mit Gleichgesinnten eine Auseinandersetzung mit linken Bildungstheorien, ein systematischer Blick auf Lern- und Bildungsprozesse, die Rolle von Bildung für emanzipatorische Gesellschaftsveränderung sowie kollegiale Reflexion und Beratung. Mit der Woche richten wir uns an politisch aktive Menschen, die in linken Gruppen, Organisationen und Bewegungen Lern- und Bildungsprozesse gestalten (wollen), bislang jedoch noch keine Gelegenheit dazu hatten, sich systematisch mit Bildungsarbeit auseinanderzusetzen.


Inhalte & Ablauf
Innerhalb der Woche entwickeln wir die gemeinsame Reflexion und Diskussion entlang verschiedener inhaltlicher Schwerpunkte. Diese werden von uns als Teamer*innen eingebracht, sind in ihrer Form aber als Diskussionsanlässe zu verstehen – und damit offen für weiteren Input und den Kontext der Teilnehmenden.
Zum Anfang möchten wir das Kennenlernen innerhalb der Gruppe auf unterschiedlichen Ebenen ermöglichen. Neben persönlichen Aspekten legen wir dabei schon den Zugang zum The-ma und tauschen uns zu unseren Bewegungszusammenhängen, der eigenen Bildungsbiographie und den Wünschen an die Veranstaltung aus. Inhalt und Tiefe dessen, was geteilt wird, entscheiden alle teilnehmenden Personen selbstverantwortlich. Je nach Zusammensetzung der Gruppe schauen wir dabei auch auf die Rolle von Bildungsarbeit in Zusammenhängen sozialer Bewegungen, Organizing, Kampagnenarbeit und linker Organisationen.


Im Weiteren nehmen wir die Wirkweisen von Bildung genauer unter die Lupe und beschäfti-gen uns sowohl mit Lerntheorie aus emanzipatorischer Perspektive («Wie und warum lernen Menschen?») als auch mit der eigenen Rolle und Haltung als Lernbegleitende («Aus welcher Haltung heraus und mit welchen Zielen mache ich Bildungsarbeit?»). Im Anschluss können wir entlang verschiedener Modelle und Impulse einen systematischen Blick auf die Gestaltung von emanzipatorischen Lernprozessen richten.
Damit die Inhalte und mögliche Ideen so direkt wie möglich in Bezug zur eigenen Praxis gesetzt werden können, ist am vorletzten Tag Zeit und Raum für die Arbeit an eigenen Konzepten, Veranstaltungen oder Bildungsvorhaben eingeplant. Wir möchten daher ausdrücklich dazu einladen, eigene Anliegen und Vorhaben mitzubringen, damit praxisnah gearbeitet werden kann. Die Woche endet mit gemeinsamen Schlussfolgerungen und Zeit für Vernetzung.

Schwerpunkte auf einen Blick

  • Die Rolle von «Lernen» und «Bildung» in linken Bewegungs- und Organisationszusammenhängen
  • Impulse aus subjektwissenschaftlicher Lerntheorie für emanzipatorische Bildungsarbeit
  • Verschiedene Zugänge und Konzepte aus dem Feld emanzipatorischer Bildung 
  • Anregungen zur wirksamen Gestaltung von Bildungsprozessen
  • Werkstatt-Zeit und kollegiale Beratung für Anliegen, Planungen und Vorhaben


Rahmen
Wir starten am Samstag ab Mittag mit dem gemeinsamen Auftakt und Einstieg in die «Woche». An den folgenden Tagen arbeiten wir jeweils ganztägig und enden am Mittwoch mit einem gemeinsamen Mittagessen. Uns ist es ein Anliegen, die intensive Arbeit an den einzelnen Tagen so abwechslungsreich wie möglich zu gestaltet. Nach Möglichkeit und Wetter beziehen wir die umgebende Natur in das Programm mit ein. Wir achten auf ausreichend Zeit für Pausen sowie Zeit für informellen Austausch am Abend.
Bei Lernprozessen in Gruppen können Themen und Erfahrungen berührt werden, die mit schmerzvollen Erfahrungen, Unsicherheit oder Verletzlichkeit verbunden sind. Wir gehen davon aus, dass wir alle in dieser Gesellschaft Worte und Muster lernen, die in diskriminierende Verhältnisse eingelassen sind. U.a. aufgrund der angestrebten Heterogenität der Gruppe können wir bei aller Umsicht nicht ausschließen, dass im Seminarprozess auch hiermit verbundener Schmerz aufgerufen wird. Wir wünschen uns für das Seminar eine Atmosphäre, in der alle Beteiligten sich darum bemühen, andere nicht zu verletzen und keine Diskriminierungsmuster zu wiederholen, aber auch darum, mit unbeabsichtigten Fehlern wohlwollend umzugehen. Als Teamer*innen begleiten wir die Woche mit dieser Haltung und dem Blick für einen Raum, in dem Offenheit, Irritation und Widerspruch möglich sind.


Zeiten, Anreise, Unterkunft & Verpflegung
Die Bildungswoche beginnt am Samstag, 19.03.2022, um 14:00 Uhr und endet am Mittwoch, 23.03.2022, um 13:00 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen. Wir planen die Abreise gegen 14:00 Uhr.

Veranstaltungszeiten auf einen Blick

  • 19.03.2022 Anreise bis 13:00 Uhr, Beginn 14:00 Uhr
  • 20.03.; 21.03. und 22.03.2022 ganztägige Arbeitszeiten von 10:00-18:30 Uhr
  • 23.03.2022, 9:30-13:00 Uhr, danach gemeinsames Mittagessen und Abreise

Die Woche findet in der Ländlichen Heimvolkshochschule Mariaspring, Rauschenwasser 78 in 37120 Bovenden-Eddigehausen (bei Göttingen) statt – vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen der Covid 19-Pandemie. Nähere Infos zur Bildungsstätte sowie zur Anreise mit dem ÖPNV ab Göttingen Hauptbahnhof unter www.mariaspring.de.
Die Unterbringung in der Bildungsstätte erfolgt in Doppelzimmern. Die Versorgung während der Seminartage ist im Teilnahmebeitrag enthalten.
Bitte nutzt den Anmeldebogen um uns Eure Bedarfe und Wünsche für den Rahmen (Unterbringung, Verpflegung, Gestaltung des Seminars sowie Interaktion in der Gruppe) kenntlich zu machen.

Kosten & Anmeldung
Für die Teilnahme an der Bildungswoche wird ein Beitrag in Höhe von 180 € bzw. 120 € ermäßigt erhoben. Im Teilnahmebeitrag enthalten sind Unterkunft und Verpflegung. Die Ausgaben für die Fahrtkosten sind generell selbst zu tragen.
Als Ermäßigungsgründe gelten üblicher Weise der Status als Student:in, Schüler:in, Erwerbslosigkeit. Darüber hinaus wissen wir um prekäre Einkommenssituationen auch bei Freiberuflichkeit. Wir setzen auf eine solidarische Selbsteinschätzung. Generell gilt: Teilnahmebeiträge dürfen keine Barriere für die Teilnahme an politischen Bildungsveranstaltungen darstellen. Bitte unbedingt bei uns melden, um bei Bedarf eine weitere Absenkung des Teil-nahmebeitrags zu vereinbaren!
Für eine Anmeldung zur Bildungswoche haben wir einen Fragebogen zum Download bereitgestellt, der für uns wichtige Informationen erfragt:

Download Anmeldebogen


Für eine verbindliche Bewerbung sende uns bitte den ausgefüllten Fragebogen bis zum 12. Dezember 2021 per E-mail an weltveraendern@rosalux.org zu.
Wir stellen die Seminargruppe bis Mitte Januar zusammen und melden uns dann bei Euch.
Anmeldefrist: 12. Dezember 2021

 

Team

Julia Lehnhof
Ich arbeite seit 2018 als Referentin in der Akademie für Politische Bildung der RLS im Feld Kritische Politische Bildung und bin zudem als freiberufliche Bildnerin tätig. In der Rolle als Lernbegleiterin stelle ich mir die Frage wie Lernprozesse aus verschiedenen Positionierungen emanzipatorisch und empowernd gestaltet werden können. Aus meiner Sicht ermöglichen emanzipatorische Lernräume das Erleben und Ausprobieren einer solidarischen Praxis.


Iven Saadi
Ich arbeite seit über 10 Jahren in Deutschland und international u.a. in der politischen Ju-gendbildung und der Fachkräftebildung z. B. mit Pädagog*innen, außerdem begleite ich Ver-änderungsprozesse von (Basis-)Gruppen und (Selbst-)Organisationen. Zu meinen zentralen Anliegen gehört, eine intersektionale diskriminierungskritische Handlungsfähigkeit u.a. gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Adultismus zu unterstützen, sowie allgemein die emanzipatorischen Potenziale von Lern-, Organisierungs- und anderen Veränderungsprozes-sen zu stärken.


Claudia de Coster
Ich bin seit 2011 als Referentin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung tätig und verantworte hier u.a. Bildungsangebote für politische Bildner*innen. Bildungsarbeit ist für mich ein wichtiger Aspekt politischen Engagements, um unsere politische Handlungsfähigkeit zu erhöhen und Räume zu öffnen, in denen sich Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen des linken politischen Feldes begegnen und gemeinsam lernen können. Inhaltliche Schwerpunkte, die mich interessieren, sind die pädagogische Bearbeitung von Antisemitismus und Rassismus aus intersektionaler Perspektive.  

Standort

Kontakt

Eva-Beatrix Jahnke

Projektmanagerin Weiterbildung und Personalentwicklung, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310452