Wie rechts ist die deutsche Jugend? Wer das wissen will, muss sich zunächst seines eigenen Koordinatensystems vergewissern. Denn für jung und alt ist da seit einiger Zeit einiges ganz schön unübersichtlich geworden. Zunächst sprechen wir über die Thematisierung der Studie «Jugend in Deutschland 2024» (Schnetzer/Hurrelmann/Hampel 2024) in verschiedenen Leitmedien. Dann geht es um die tatsächlichen Ergebnisse nach den Wahlen zum EU-Parlament und den ostdeutschen Landtagswahlen und je nach Altersgruppen.
Schließlich soll der gesellschaftspolitische Kontext analysiert werden. Denn es ist bitter zu erleben, dass viele (junge) Menschen, die berechtigterweise – nicht (nur) wegen falscher Kommunikation der Regierenden – mit der Politik der Bundesregierung und deren Auswirkungen unzufrieden sind, sich ausgerechnet eine Partei als «Alternative für Deutschland» aussuchen, die Zeit ihres Bestehens immer gegen einen armutsfesten Mindestlohn, gegen eine Vermögensteuer, gegen eine Bürgerversicherung, für Aufrüstung, für die Wehrpflicht und für mehr Geld für das Militär eintritt; eine Partei, die den sozialen Rechtsstaat noch radikaler zerstören will und wird, als das die übrigen Parteien bereits vorangetrieben haben. Es wird Zeit für wirkliche Alternativen, damit die AFD sich nicht als die «Alternative für Deutschland» fälschlicherweise verkaufen kann.
Prof. Dr. Michael Klundt ist Professor für Kinderpolitik im Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften am Fachbereich für Angewandte Humanwissenschaften der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Veranstaltung in Kooperation mit: VHS Landkreis Konstanz e.V., «Bündnis Konstanz für Demokratie», DGB Kreisverband Konstanz, Verein seemoz e.V.
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