Gefängnisse sind zerstörerische Räume. Neben physiologischen Bedürfnissen, wie Durst und Hunger, gibt es spezifisch existenzielle Bedürfnisse: Bezogenheit, Transzendierung, Verwurzeltsein, Identitätserleben, Rahmen der Orientierung, Wirkmächtigkeit. Diese existenziellen Bedürfnisse werden in Gefängnissen nicht nur nicht erfüllt, sondern systematisch unterlaufen. Der Abgrund ist oftmals nur einen kleinen Schritt entfernt, der Boden beginnt zu schwanken, im nächsten Moment droht der Sturz in die Tiefe. Wie kann es möglicherweise dennoch gelingen, Haft, egal ob wenige Stunden in Polizeigewahrsam, einige Monate in Untersuchungshaft oder Jahre in der Strafhaft, seelisch zu überleben? Was können wir selbst aktiv tun, um solche schwierigen Lebensumstände besser zu überstehen? Was können wir tun, um Menschen die von Haft bedroht sind oder dort schon einsitzen, entsprechend zu unterstützen?
Darüber wird Thomas Meyer-Falk, der im August vergangenen Jahres nach rund 27 Jahren in Haft entlassen wurde, versuchen mit euch gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Nach einem Input von ihm, soll zusammen diskutiert, mögliche Erfahrungen geteilt und Ideen entwickelt werden, wie ein Überleben aussehen kann.
Veranstaltung im Rahmen des Tattoo-Circus vom 03.-05. Oktober in Freiburg: https://tattoocircusfr.blackblogs.org
Veranstaltung in Kooperation mit INPUT Freiburg im Rahmen des JugendbildungsprogrammsStandort
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