Zur Erreichung unserer Klimaziele benötigen wir dringend eine Wärmewende im Wohnungsbestand. Zwei Bereiche stoßen besonders viel CO2 aus: Ältere Ein- und Zweifamilienhäuser und Geschoßwohnungen der 50er- bis 70er-Jahre. Während es bei Ein- und Zweifamilienhäusern eine heftige (teilweise inszenierte) Gegenwehr gegen das Habecksche Heizungsgesetz gab, was u.a. am Konstruktionsfehler der Giesskannen-Förderung lag. Reiche nahmen die Förderung mit, um ihre Häuser zu optimieren, ärmere und oft ältere Hausbesitzer*nnen konnten oder wollten die nicht geförderten Restbeträge nicht aufbringen.
Im Bereich der ca 3 Millionen Geschoßwohnungen jener 50er- bis 70er-Jahre haben Mieter*innen Angst vor der Sanierung. Diese Sanierungen laufen im Regelfall als sog. Modernisierungen ab. Das bedeutet oft, dass nach erfolgter Sanierung die Heizkosten um wenige Beträge (10-30 Euro monatlich) sinken, die Warmmiete aber um ein Vielfaches mehr steigt. So gerne Mieter*innen in sanierten Wohnungen leben möchten, so sehr fürchten viele dennoch, nicht noch höhere Mieten zahlen zu können.
Die Referentin Lisa Wagner von der Initative "Soziale Wärmewende" aus Berlin, erläutert und diskutiert mit uns die soziale, politische und wirtschaftliche Fragestellungen rund um die Wärmewende im Wohnungsbestand. Außerdem wird sie Wege aufzeigen, wie eine warmmietenneutrale Miete zu erreichen ist und welche Instrumente der Staat zur Verfügung hat, um hier im Interesse des Klimas und zur Zufriedenheit auch der Mieter*innen tätig zu werden.
Spannend ist zudem, dass die Gemeinden, also auch Göttingen, bis Ende 2026 eine fertige Wärmeplanung für die Stadt entwickeln und beschliessen müssen. In den Ämtern wird daran gearbeitet und erste Fakten, z.B. Fernwärmegebiete, werden festgelegt. Eine öffentliche und damit transparente Diskussion dieser Planungen findet bisher nicht statt. Unsere Veranstaltung bietet auch die Möglichkeit, sich zu diesem Thema auszutauschen.
Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club Göttingen, des Bündnis "Gutes Wohnen für Alle!" und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.
Der Eintritt ist frei.
Barrierefreiheit:
Das Holbornsche Haus ist barrierefrei. Der barrierefreie Eingang ist in der Mauerstraße. Die Gäste kommen praktisch "von hinten" in das Holbornsche Haus. Eine behindertengerechte Toilette ist vorhanden.
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen
E-Mail: kontakt@rls-nds.de
Telefon: +49 511 2790934