23. Oktober 2020 Ausstellung/Kultur Außer Sichtweite

Topologien der Unterbringung von Geflüchteten auf Leros und in Reinickendorf

Information

Veranstaltungsort

GOLD + BETON
Ebertplatzpassagen
50668 Köln

Zeit

23.10.2020, 15:00 - 25.10.2020, 20:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht, Kunst / Performance

Zugeordnete Dateien

Wie Menschen in einer Gesellschaft ankommen und an welchen Orten sich dieses Ankommen vollzieht, verweist auf den Raum, der für Ankommende in einer Gesellschaft geschaffen wird. Diese Räume spiegeln und reproduzierenden die gesellschaftliche Position der Ankommenden. Vor diesem Hintergrund ist auch die aktuelle Unterbringungssituation von geflüchteten Menschen in Europa zu betrachten.

Eine gängige Strategie bei der Unterbringung von Geflüchteten ist die Weiter- und Umnutzung bestehender Areale und Gebäude, die durch ihre Geschichte und Nutzung bereits mit Bedeutung belegt sind. Oftmals handelt es sich bei den Arealen um ehemalige in sich geschlossene Institutionen wie Krankenhäuser, Gefängnisse oder Militärkasernen. Durch die Verortung der Geflüchtetenunterkünfte auf diesen Arealen wirkt die ehemalige Nutzung auf die dort heute untergebrachten Menschen fort. Die Erinnerung an früher untergebrachte Gruppen liegt wie eine Folie auf der Wahrnehmung und Einordnung der aktuellen Unterbringung.

Die Ausstellung “Außer Sichtweite - Topologien der Unterbringung von Geflüchteten auf Leros und in Reinickendorf” präsentiert die Ergebnisse zweier wissenschaftlicher Recherchen, die 2019/20 auf der griechischen Insel Leros und im Berliner Bezirk Reinickendorf durchgeführt wurden. Es handelt sich um Areale ehemaliger psychiatrischer Kliniken, die heute zur Unterbringung ankommender geflüchteter Menschen in Deutschland und an den europäischen Außengrenzen genutzt werden.

Fotografien und Hörinstallationen machen die Geschichte und Symbolik dieser Orte erfahrbar. Zu Wort kommen Akteur*innen und Bewohner*innen der aktuellen Unterbringungen, wodurch ein Eindruck von dortigen Lebensrealitäten entsteht. Es wird aufgezeigt, wie sich Strukturen ehemaliger Nutzungen in Diskursen, Architektur und Wahrnehmung der Orte fortsetzen und in die heutigen Lebensrealitäten einschreiben. Der Blick auf die Kontinuitäten unterschiedlicher Episoden der Unterbringung eröffnet größere Kontexte der Produktion von ‘Anderen’.

  • Ausstellung:
    23.-25.10.2020, 15 Uhr - 20 Uhr
    GOLD + BETON (Köln)
  • Rahmenprogramm:
    Vernissage, 23.10.2020
    10-14 Uhr | Rassismuskritische Berichterstattung: Online-Workshop für Journalist*innen. Mit Susan Djahangard. Anmeldung: herbst@goldundbeton.de
    18-19 Uhr | Konzert der Musikerin Faira
    19 Uhr | Open Reception

Das gesamte Programm findet im Rahmen der antirassistischen Aktionswochen “Kölscher Herbst” (https://unser-ebertplatz.koeln/events/koelscher-herbst-2020/) am Ebertplatz statt.


Von Paula Bohm, Philine Janus, Felicitas Maltry, Dinah Rothenberg und Marina Zielke
Gefördert durch: Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Pro Asyl, Kulturamt Stadt Köln

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0203 3177392