online

16. Mai 2025 Diskussion/Vortrag Chinas «grünes» Energiewunder

(Geo)Politische Ökonomie des chinesischen Partei-Staatskapitalismus

Information

Veranstaltungsort

Online

Zeit

16.05.2025, 16:00 - 18:00 Uhr

Themenbereiche

Sozialökologischer Umbau, Wirtschafts- / Sozialpolitik, China, Online-Veranstaltung

Zugeordnete Dateien

Vorstellung der gleichnamigen Studie von Philipp Köncke. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des Kritischen China-Forums der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG).

  • Mit dem Autor Philipp Köncke (Uni Erfurt) und Kommentaren von Merle Groneweg (Seminar für Ostasienstudien der HU Berlin, angefragt)
  • Moderation: Wolfram Schaffar (KCF/AkG)
  • Begrüßung: Mario Candeias (RLS)

In der Bundesrepublik wird die ökologische Modernisierung nur unzureichend umgesetzt und, mehr noch, durch eine zunehmende Faschisierung blockiert. In der EU droht der Green Deal in wesentlichen Teilen zurückgenommen zu werden, nicht zuletzt aufgrund des neuen Gewichts von radikal Rechten und radikalisierten Konservativen in Regierungen und im EU-Parlament. Und nun wurden die (in ihrer Wirkung widersprüchlichen) riesigen Investitionsprogramme, die unter der Regierung von US-Präsident Biden beschlossen wurden, unter Trump abgebrochen.
 
Doch bedeutet dies keineswegs, der «grüne» Kapitalismus wäre bereits vorzeitig gescheitert. Am deutlichsten als Akkumulationsregime ausgeprägt fand und findet er sich in China. Und dort zeigt sich – bei allen Widersprüchen – seine Stärke. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ein «grüner» Kapitalismus ist kein Projekt zur Rettung der Menschheit vor der Klimakatastrophe. Dies ist in einer dominant kapitalistisch verfassten Welt mit ihrem inhärenten Zwang zur Profitmaximierung, der maximalen Ausbeutung von Erde und Mensch, nicht möglich. Es geht vielmehr um ein Projekt, das – anders als das neoliberale (und erst recht als das radikalisierte spät-neoliberale) oder die entstehenden Projekte der Faschisierung – einen hegemonialen Anspruch verfolgt. Und zwar indem es einen neuen Akkumulationsschub auf erweiterter Stufenleiter ermöglicht, um das größte Menschheitsproblem, die Klimakatastrophe, zumindest zu bearbeiten, und damit enorme materielle wie ideologische Mittel für einen aktiven Konsens freisetzt.
 
Auf diese Weise ist China schon jetzt zur führenden Ökonomie sowohl im Maschinenbau, in der Produktion von Elektromobilität (von der Batteriefertigung über Autos, den Nahverkehr bis zum Schienenverkehr) als auch bei der Produktion regenerativer Energien und der entsprechenden Anlagen geworden. China ist in diesen Bereichen auf dem Weltmarkt nicht nur quantitativ an der Spitze, sondern hält auch die Technologieführerschaft. Derzeit schickt sich das Land an, auch in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz die Führung zu übernehmen.
 
Wie China diesen Vorsprung erreicht, diese Entwicklung hin zu einer «grünen» Akkumulationsbasis vollbracht hat, welche Widersprüche dabei entstehen, welche Regulationskapazitäten für Korrekturen sorgten – all dies hat unser Autor Philipp Köncke in der hier zu diskutierenden Studie präzise nachgezeichnet. Unser Fazit: Grüner Kapitalismus? Not dead yet!
 
Die Veranstaltung findet im Zoom statt:
https://eu01web.zoom.us/j/67081070007?pwd=AeVbaLTnpBbOypdVeCaCJuMIdFRd5D.1
Meeting-ID: 670 8107 0007
Kenncode: 002003

Die Studie findet sich hier:
Chinas «grünes» Energiewunder

Kontakt

Dr. Mario Candeias

Referent für sozialistische Transformationsforschung, linke Strategien und Parteien, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310179