Die Diskussionen und Auseinandersetzungen im aktuellen französischen Wahlkampf offenbaren erneut, wie sehr die Krise unserer zeitgenössischen Demokratien in Europa angekommen ist. Aus politischen Außenseiterpositionen kommend, die nicht eindeutig für das etablierte System stehen, führen Emmanuel Macron und Marine Le Pen derzeit die Umfragen an. Mit ihren Kandidaturen steht auch Europa am Scheideweg. Gewinnt Le Pen, bedeutet dies das Aus für das Europa, was seit 1945 auch gerade im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen entstanden ist. Gewinnt Macron, bleiben wohl die Grenzen Frankreichs offen, es besteht aber die Gefahr, dass genau jene Defizite der EU, die zu Recht beklagt und im Wahlkampf diskutiert werden, zumindest von französischer Seite in Zukunft nicht angegangen werden.
Über die Hintergründe und aktuelle Entwicklungen im Angesicht der französischen Präsidentschaftswahlen, ihre Bedeutung für Europa und eine politische, globale Einordnung informieren und diskutieren:
- Dr. Sabine von Oppeln (tbc): Frankreichexpertin und stellvertretende Leiterin der Arbeitsstelle Europäische Integration am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin.
- Julien Mechaussie: französischer Journalist und Korrespondent, u.a. für RFI, Deutsche Welle und die Gruppe So Press. Er ist Autor der Audioreportagen sowie des Textes Die französische Linke – eingekeilt zwischen Sozialisten und Front National in unserem Frankreich-Dossier.
- Kolja Lindner (tbc): Newton International Fellow an der Universität Warwick. Soeben ist seine Studie «Die Hegemoniekämpfe in Frankreich. Laizismus, politische Repräsentation und Sarkozysmus» erschienen. Im Frankreich-Dossier haben wir seinen Artikel The Great Moving Right Show veröffentlicht.
- Moderation: Johanna Bussemer, Leiterin des Europareferats der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch statt. Es wird simultan gedolmetscht.
Weitere Informationen auf unserem Onlinedossier.