23. Oktober 2019 Diskussion/Vortrag Solidarität und Veränderung

Soziale Arbeit zwischen Reparaturarbeiten und Emanzipationsbestreben

Information

Veranstaltungsort

Regionalbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
Ludwigstraße 73a
70176 Stuttgart

Zeit

23.10.2019, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Commons / Soziale Infrastruktur

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Solidarität und Veränderung

Vortrag und Diskussion mit Frigga Haug (Soziologin, Esslingen)

Der Vortrag steht im Kontext der Vortragsreihe «Querdenken im Kessel - Kritik der Sozialen Arbeit»  zu Fragen der gesellschaftstheoretischen Grundlagen Sozialer Arbeit, zu Professionalisierung Sozialer Arbeit und zu konkreten Problemlage. Die Vortragsreihe dient der Konstitution und inhaltlichen Weiterentwicklung des auf Dauer angelegten Arbeitskreises Kritische Soziale Arbeit Stuttgart sowie einer fachpolitischen Bildung und Bemächtigung aller interessierter Sozialarbeiter*innen im Raum Stuttgart und ist für alle Interessierten offen.

Der Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Stuttgart hat sich 2019 aus Sozialarbeiter*innen in Theorie und Praxis zusammengefunden, um gemeinsam die Möglichkeiten eines Beitrags an einer emanzipatorischen gesellschaftlichen Transformation auszuleuchten. Als sozialpolitischer Ort der Bearbeitung gesellschaftlicher Konflikte und ihrer Verlagerung in die Subjekte (Adressat*innen Sozialer Arbeit), ist Soziale Arbeit zugleich Teil des Problems und ein möglicher Teil dessen Veränderung.
Während die Kritik der Verhältnisse bereits im Namen des Arbeitskreises einen Platz gefunden hat, droht deren Analyse in den Hintergrund zu geraten, sofern sie sich nicht in Slogans auf Transparenten verschlagworten lässt. Die Folge hieraus ist häufig eine Kritik, der eine gehaltvolle Gesellschaftstheorie als Grundlage fehlt und die deshalb ihren Gegenstand, den sie zu überwinden sucht, nicht versteht. Gerade in Zeiten, in welchen Populisti*innen einfache Rezepte für komplexe Probleme versprechen und damit die Entsolidarisierung der Adressat*innen befördern, wird Raum für eine gesellschaftstheoretisch fundierte Analyse der Verhältnisse noch wichtiger.
Vor diesem Hintergrund haben wir Frigga Haug gebeten, dem Arbeitskreis und allen Interessierten ihre Perspektive auf gesellschaftliche Krisen und Möglichkeiten der Veränderung vorzutragen.

Frigga Haug, geboren 1937, Dr. phil. habil, war bis 2001 Professorin für Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg, hatte Gastprofessuren in Kopenhagen, Innsbruck, Klagenfurt, Sydney, Toronto, Durham (USA). 2016 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Roskilde. Frigga Haug entwickelte die Erinnerungsarbeit (international angewandte Methode zur kritischen Überschreitung von Selbstblockierungen) und die Vier-in-einem-Perspektive, sie schrieb mehr als zwanzig Bücher, ist Redakteurin und Hg. der Zeitschrift Das Argument und des Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus, Geschäftsführerin des Argument Verlags und Vorsitzende des InkriT. Frigga Haug ist Mitglied im Europäischen Forum linker Feministinnen; Bund demokratischer Wissenschaftler sowie der Partei DIE LINKE. Arbeitsschwerpunkte: Arbeit und Automation, Vergesellschaftung, Frauensozialisation, Frauenpolitik, sozialwissenschaftliche Methoden, Lernen, Linke Politik heute.

Eine Veranstaltung des Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Stuttgart (aks-stuttgart@riseup.net)
in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090