26. Oktober 2018 Tagung/Konferenz Weltmarkt und Krise

Reihe: 11. Marx-Herbstschule

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1
10243  Berlin

Zeit

26.10.2018, 16:00 - 28.10.2018, 15:00 Uhr

Mit

Mit Ozeni Athanasiadou, Klaus-Dieter Block, Valeria Bruschi, Nicolas Drexler, Frank Engster, Christian Frings, Ehrenfried Galander, Thomas Gehrig, Heide Gerstenberger, Michael Heinrich, Charlie Kaufhold, Anne-Kathrin Krug, Christian Meyer, Renate Mohl, Antonella Muzzupappa, Nadja Rakowitz, Christian Schmidt, Robert Standfest, Christopher Wimmer, Birgit Ziener

Themenbereiche

Kapitalismusanalyse, Karl Marx

Kosten

15,00 €

Zugeordnete Dateien

Vor rund 30 Jahren implodierte der Realsozialismus und Marx wurde für tot erklärt. Vor 20 Jahren war dann von der »Globalisierung« die Rede, seit den Protesten gegen das WTO-Treffen 1999 in Seattle auch von einer »globalisierungskritischen Bewegung«, und im Zuge dieser Diskussion kam es auch zu einer »Rückkehr von Marx« und der Beschäftigung mit seiner Ökonomiekritik. 2008, vor nunmehr 10 Jahren, kam es schließlich zur Finanzkrise und zu einer erneuten Rückkehr von Marx.

Und in der Tat ist bei Marx beides Thema, Globalisierung wie Krise. Er sprach allerdings statt von Globalisierung vom »Weltmarkt«. Schon 1848 stellte er im Kommunistischen Manifest fest: »Die Bourgeoisie hat durch die Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet.«

Diese »kosmopolitische Gestaltung« ist kein Zufall: Kapitalismus ist für Marx ein Prozess, der sich sowohl intensiv als auch extensiv ständig entwickelt und ausdehnt. So werden immer mehr Bereiche des Lebens und der Produktion sowie immer mehr Orte auf der Welt von der Logik der Verwertung und Profitmaximierung erobert.

Durch seine Dynamik und seine »Exploitation des Weltmarkts« bringt das Kapital aber auch seine eigene Krisenhaftigkeit hervor. Krisen entstehen Marx zufolge jedoch nicht nur, wenn in der Ökonomie etwas falsch oder aus dem Ruder läuft, wie es bei der Dotcom-Blase 2001 oder der Krise des US-amerikanischen Immobilienmarkts und der Finanzmärkte 2008 den Anschein hatte. Krisen entstehen nach Marx aus dem ganz normalen Verwertungsprozess des Kapitals selbst und seiner ungeheuren Dynamik. In Krisenzeiten wird die kapitalistische Produktionsweise zudem keineswegs, auch wenn es so scheint, unterbrochen oder bricht gar zusammen. Sie wird vielmehr gewaltsam aufrechteralten: »Und weiter ist Krise nichts als die gewaltsame Geltendmachung der Einheit von Phasen des Produktionsprozesses, die sich gegeneinander verselbständigt haben«, schreibt Marx in den Theorien über den Mehrwert.

Wir wollen uns auf der 11. Marx-Herbstschule diesem Zusammenhang von Weltmarkt und Krise in Lesegruppen widmen. Er soll in drei Schritten erschlossen werden:

1. durch tagespolitische Artikel von Marx zu den Krisen seiner Zeit,

2. durch Texte um das revolutionäre Jahr 1848, in denen Marx sich mit den weltweiten revolutionären Entwicklungen und Umbrüchen auseinandersetzt, und

3. durch einschlägige Passagen aus den drei Bänden des Kapital, in denen Marx im Zuge seiner Analyse der kapitalistischen Produktionsweise auch die Notwendigkeit von Krisen begründet.

Die Lesegruppen-Phasen werden begleitet und ergänzt durch mehrere Vorträge. Am Freitagabend wird es eine Einführung in Marx‘ Begriff von Krise und Weltmarkt geben, am Samstagabend wird Heide Gerstenberger über Marx im Zusammenhang mit Bretton Woods sprechen. Und am Sonntagvormittag diskutieren Michael Heinrich und Klaus-Dieter Block Marx‘ Überlegungen zum Weltmarkt.

Programm:

Freitag, 26.10.2018

16.30 Uhr: Anmeldung

17-18.30 Uhr: Begrüßung und Einführung

„Möglichkeit und Wirklichkeit der Krise“ (Karl Marx) - Einführung in Thema und Textauswahl. Mit Anne-Kathrin Krug und Bafta Sarbo

18.30-19 Uhr: Pause mit Imbiss

19-21 Uhr: Start der Arbeitsgruppen. Mit den Teamerinnen:

Dimitra Alifieraki, Ozeni Athanasiadou, Valeria Bruschi, Christian Frings, Ehrenfried Galander, Thomas Gehrig, Tatjana Gossen, Charlie Kaufhold, Anne-Kathrin Krug, Nicolas Drexel, Christian Meyer, Renate Mohl, Nadja Rakowitz, Axel Rüdiger, Bafta Sarbo, Christian Schmidt, Robert Standfest, Matthias Ubl, Christopher Wimmer

Samstag, 27.10.2018

10-12.30 Uhr: Fortsetzung der Arbeitsgruppen

12.30-13 Uhr: Gemeinsame Runde

13-14 Uhr: Mittagessen

14-17.30 Uhr: Fortsetzung der Arbeitsgruppen

17.30-19 Pause

19 Uhr: Abendveranstaltung

Heide Gerstenberger: Über Marx und über Bretton Woods

Eintritt: 2,00 Euro

Ort: Münzenbergsaal, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring Platz 1, Berlin

Sonntag, 28.10.2018

9-10.30 Uhr: Arbeitsgruppe für Frühaufsteher

10.30- 11 Uhr: Kaffeepause

11-12.30 Uhr: Michael Heinrich und Klaus-Dieter Block: Marx‘ Überlegungen zu Weltmarkt und Krise

Eintritt: 2,00 Euro

Ort: Seminarraum 1, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring Platz 1, Berlin

12.30-13 Uhr: Abschlussrunde

Mehr Infos unter: marxherbstschule.net

Anmeldung unter: mail@top-berlin.net

Das ND berichtete über die 11. Marx-Herbschule.

Anmeldung erforderlich.

Standort

Kontakt

Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin

Telefon: 030 47538724