13. Juli 2020 Diskussion/Vortrag Zwischen Bug In, Previval und Warten auf Tag X

Ein Informationsabend zum Milieu der "Prepper". Reihe: Extreme Rechte

Information

Veranstaltungsort

hofkino.berlin – Freiluftkino im FMP1
Franz-Mehring-Platz 1
10243  Berlin

Zeit

13.07.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Mit

Martina Renner, Johannes Groschupf, Moderation: Fabian Kunow

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus

Kosten

2,00 €

Zugeordnete Dateien

Das Milieu der „Prepper“ wächst in Deutschland. Die „Prepper“ bzw. das Verb „preppern“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „to be prepared“, vorbereitet sein. Menschen, die sich selbst oder von der Öffentlichkeit als „Prepper“ wahrgenommen werden, bereiten sich auf einen Zeitpunkt X vor. Dieser tritt dann ein, wenn die staatlich garantierte Ordnung zusammenbricht und die Menschen auf sich selbst gestellt seien. Das können Naturkatastrophen, Seuchen, tagelange Stromausfälle aber auch terroristische oder kriegerische Auseinandersetzungen sein. Es gibt im Prepper-Milieu auch Menschen, die vor absurden Horrorszenarien wie einer „Zombie-Apokalypse“ Angst haben.

„Prepper“ bereiten sich auf den Zeitpunkt X in unterschiedlicher Weise vor. Es reicht vom Horten von haltbaren Lebensmitteln über das Erlernen von Fähigkeiten, Trinkwasser aufzubereiten und selber Energie zu gewinnen, bis dahin, sich zu bewaffnen, um die eigenen Besitztümer im Zustand der Gesetzlosigkeit zu verteidigen. In manchen Fällen gibt es Überschneidungen des Milieus der „Prepper“ mit Personen aus der Extremen Rechten.

Bei den letzten Hausdurchsuchungsaktionen staatlicher Ermittlungsbehörden gegen Personenkreise, die rechtsterroristische Bestrebungen bis hin zu staatliche Umsturzpläne vorhatten, wie beispielsweise im Fall Nordkreuz, stammten die Tatverdächtigen zum Teil aus dem „Prepper-Milieu“.

Als die Coronakrise Ende März sich verschärfte und es auch in wohlhabenden Staaten wie Deutschland auf einmal leere Regale in Supermärkten gab und sich die Angst vor dem neuartigen Convid19-Virus breitmachte, war die Vorstellung eines Zusammenbruchs der derzeitigen staatlichen Ordnung nicht mehr ganz so weit hergeholt. Gab doch sogar das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn die Empfehlung, Lebensmittel für zehn Tage im Haushalt zu haben: für einen Ernstfall. Eine Vorgabe, über die echte „Prepper“ vermutlich nur lachen können.

Wir wollen uns mit diesem Milieu der Prepper beschäftigen. Hierfür haben wir den Romanautor Johannes Groschupf eingeladen. Er hat den preisgekrönten Krimi „Berlin Prepper“ verfasst. Seine Romanfigur ist Prepper in Berlin und führt uns eindrucksvoll durch dieses Milieu. Ihm zur Seite steht an diesem Abend die Bundestagsabgeordnete Martina Renner (MdB, DIE LINKE), die sich im Parlament mit der Aufklärung rechtsterroristischer Strukturen intensiv beschäftigt. Mit beiden wollen wir uns unterhalten darüber, wie das Milieu der Prepper einzuschätzen ist und woher dieses Erwarten von Staatsversagen bzw. Verfall kommt.

Mit: Johannes Groschupf (Autor) und Martina Renner (MdB)
Moderation: Fabian Kunow

Zu Preppern haben wir in Folge #14 des Helle Panke Format "3x3" Martina Renner befragt . Hier kann man das Video anschauen.

Die Veranstaltung findet im Freien im Hofkino im FMP1 des Neue Deutschland Gebäude unter den aktuellen Bedinungen statt:

  • Teilnahme nur nach Bestätigung durch die Geschäftsstelle möglich. Anmeldung, gern auch telefonisch unter 030-47538724
  • Es gilt Masken- und Abstandspflicht
  • Bringen Sie bitte eine Visitenkarte bzw. einen genauen Adressnachweis mit. Wir heben die Kontaktdaten 4 Wochen auf, damit im Fall einer Infektion alle informiert werden können

 

Anmeldung erforderlich.

Standort

Kontakt

Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin

Telefon: 030 47538724