Dokumentation 5. Marx-Herbstschule: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation

5. Marx-Herbstschule

Information

Zeit

26.10.2012 - 28.10.2012

Mit

Mit: Hans-Joachim Blank, Valeria Bruschi, Fritz Fiehler, Christian Frings, Thomas Gehrig, Rolf Hecker, Thomas Klauck, Anne-Kathrin Krug, Christoph Lieber, Renate Mohl, Lucia Pradella, Nadja Rakowitz, Christian Schmidt, Ingo Stützle, Matthias Wiards und Christian Zeller

Themenbereiche

Ungleichheit / Soziale Kämpfe, Gesellschaftstheorie

Ein besonderes Format feiert Jubiläum. Vom 26. bis 28. Oktober 2012 findet in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung die fünfte Marx-Herbstschule statt. Das Thema ist Marx' Theorie der "sog. ursprünglichen Akkumulation".

Am Ende des ersten Bandes des «Kapital» kommt Marx im Kapitel "Die sog. ursprüngliche Akkumulation" auf eine Art geschichtlichen Anfang des Kapitals zu sprechen. Marx' Darstellung ist eines der am meisten diskutierten Kapitel des "Kapital", geht es doch in ihm um nichts weniger als um den Ursprung der kapitalistischen Produktionsweise. Dieser Ursprung ist keineswegs ein historisch abgeschlossenes Ereignis gewesen. Im Gegenteil: Marx stellt den Ursprung einer Produktionsweise dar, die seitdem anhält. Er behandelt eine Produktionsweise, die zwar der Geschichte entsprungen ist, aber so, dass sie sich fortan aus sich heraus reproduziert und darum vermag, sich geschichtlich durchzusetzen. Das ist auch der Grund, warum das Kapitel über die "sog. ursprüngliche Akkumulation" immer wieder auf aktuelle Entwicklungen des Kapitalismus, auf seine Umbrüche und Krisen bezogen wurde, von Rosa Luxemburg und Hannah Arendt über die "postcolonial studies" bis hin zu den aktuellen Arbeiten von David Harvey, Klaus Dörre und anderen.

Wir wollen uns im Seminar diesem eigentümlichen Ursprung widmen: Wie hat die kapitalistische Produktionsweise Marx zufolge angefangen, was ist in der ursprünglichen Akkumulation passiert? Was genau kritisiert Marx bereits auf dieser "ursprünglichen" Ebene? Und natürlich werden wir die Frage diskutieren: Kommt der Kapitalismus immer wieder auf seine ursprünglichen Methoden zurück, um sich letztlich alle Bereiche der Gesellschaft zu unterwerfen? Oder ist zwischen der Entstehung der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer gesellschaftlichen Reproduktion ein prinzipieller Unterschied zu machen? Und vor allem: Welche (politischen) Implikationen hat die eine und welche die andere Interpretation für das Verständnis der aktuellen Entwicklungen des Kapitalismus?

Begleitet von mindestens zwei erfahrenen TeamerInnen, werden ausgewählte Marx-Texte durchgearbeitet. Durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion soll ein genaueres Verständnis der zentralen Problemstellungen der Marxschen Kapitalismuskritik erarbeitet werden. Wir bieten Arbeitsgruppen für Teilnehmende mit verschiedenen Vorkenntnissen an.

Das Wochenendseminar beginnt am Freitagabend mit einer Einführungsveranstaltung in das Thema, am Samstagabend folgt eine öffentliche Podiumsveranstaltung mit anschließender Party. Die Abschlussveranstaltung am Sonntagmorgen widmet sich der Wirkungs- und Ideengeschichte des Schwerpunktthemas.

Mit: Dr. Hans-Joachim Blank, Valeria Bruschi, Dr. Fritz Fiehler, Christian Frings, Thomas Gehrig, Prof. Dr. Rolf Hecker, Thomas Klauck, Anne-Kathrin Krug, Christoph Lieber, Renate Mohl, Lucia Pradella, Nadja Rakowitz, Dr. Christian Schmidt, Ingo Stützle, Dr. Matthias Wiards und Prof. Dr. Christian Zeller

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e.V., der Marx-Gesellschaft e.V., der RLS und TOP Berlin und Ums Ganze!

Weitere Informationen und Anmeldung: http://www.marxherbstschule.net