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Videoübertragungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Die Gegenwart des Faschismus

Mitwirkende

Natascha Strobl,
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In den letzten Jahren kam verstärkt der Begriff des Faschismus wieder in die Diskussion. Auch wenn es kaum noch politische Akteur*innen gibt, die sich selbst offen als Faschist*innen verstehen, stellt sich angesichts weitreichender Autoritarisierungstendenzen in der Gesellschaft die Frage, ob und was der Begriff des Faschismus zur Analyse dieser Tendenzen beiträgt. Als wesentliches Element kann eine tiefgreifende politische Krise ausgemacht werden, die sich nicht zuletzt durch die Öffnung des gesellschaftlichen Raums für rassistische, antisemitische und antifeministische Positionen auszeichnet. Politische Milieus verändern sich dabei rapide und insbesondere ein radikalisierter Konservatismus entsteht, der sich offen zu autoritären bis faschistischen Akteur*innen hinwendet.

«Krise der Demokratie» ist ein zentrales Schlagwort, unter dem die gegenwärtigen politischen Krisen häufig verhandelt werden. Wesentlich für diese Krisen ist die Öffnung des gesellschaftlichen Raums für rassistische, antisemitische und antifeministische Positionen und die Hinwendung insbesondere konservativer Akteur*innen nach rechts. Vor diesem Hintergrund sollen zentrale Fragen für die kommenden politischen Entwicklungen diskutiert werden: Wie sind die Erfolge rechter Akteur*innen in Europa und darüber hinaus zu bewerten? Haben wir es mit autoritären Entwicklungen zu tun, die als Faschisierung zu bezeichnen sind? Müssen wir den Begriff des Faschismus, der lange Zeit von links gemieden wurde, wieder in die Analyse der Gegenwart einbeziehen und aktualisieren? Was muss eine Analyse autoritärer Entwicklungen im 21. Jahrhundert berücksichtigen? Und welche Gegenstrategien lassen sich entwickeln? 

Darüber diskutieren wir mit der österreichischen Politikwissenschaftlerin und Expertin für Rechtsextremismus, Natascha Strobl.

«Linksbündig» mit Didier Eribon

Mitwirkende

Marion Brasch,
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Nach seinem Weltbestseller «Rückkehr nach Reims» rückt Eribon erneut die Klassenfrage mit «Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben» in den Blick. Diesmal versucht er, der Stimme einer Frau Gehör zu verschaffen, die nie gehört wurde: seiner Mutter. Er beschreibt ein Klassenmilieu und eine Frau mit ihren Sorgen, ihrer Solidarität, ihren Vorurteilen.

Gekonnt verbinden sich soziologische Analyse und biografischer Ansatz zu einem schmerzvoll-starken Schnitt durch die Klassenlage im Wechsel und Kontinuität der Zeit. Eribon gelingt es, Klassengeschichten wieder hörbar zu machen. Und er bleibt nicht dabei stehen. Als politischer Intellektueller interveniert er in Debatten, ergreift Partei gegen die reaktionäre Entgegensetzung von «Class, Race & Gender». Über die Klassengeschichten, die derzeitig bedrohliche politische Lage und linke Perspektiven wollen wir mit dem Autor diskutieren.

Didier Eribon, geboren 1953 in Reims, ist ein französischer Soziologe, Autor und Philosoph. Sein im Original 2009 erschienenes Buch Rückkehr nach Reims machte ihn 2016 auch im deutschsprachigen Raum berühmt.

Moderation: Marion Brasch, Autorin und Hörfunkjournalistin

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