Publikation International / Transnational - Globalisierung - Brasilien / Paraguay - Südliches Afrika - Sozialökologischer Umbau - Ernährungssouveränität Gefährliche Pestizide von BASF und Bayer

Ein globales Geschäft mit Doppelstandards

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Erschienen

April 2020

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Gefährliche Pestizide – Bayer und BASF im globalen Pestizidmarkt

Die beiden deutschen Agrarchemiekonzerne sind mitverantwortlich für schwere Gesundheitsschäden bei Landarbeiter*innen in Südafrika und indigenen Gruppen in Brasilien.

Die deutschen Agrarchemiegiganten Bayer und BASF gehören zu den vier größten Produzenten von Pestizidwirkstoffen weltweit. In einer neuen internationalen Studie dokumentieren die Rosa-Luxemburg-Stiftung, das INKOTA-netzwerk und MISEREOR gemeinsam mit dem brasilianischen Netzwerk Campanha Permanente Contra os Agrotóxicos e Pela Vida und der südafrikanischen Organisation Khanyisa: Beide Konzerne vertreiben in Südafrika und Brasilien unter eigenen Marken sowie in Produkten heimischer Hersteller eine Vielzahl von Pestizidwirkstoffen, die in der EU nicht genehmigt sind. Bei Bayer sind es in Südafrika mindestens sieben und bei BASF mindestens vier Wirkstoffe, auf die das zutrifft. In Brasilien vermarkten die beiden Agrarchemiekonzerne jeweils mindestens 12 in der EU nicht genehmigte Wirkstoffe. Sieben der in beiden Ländern auf den Märkten befindlichen Wirkstoffe wurden in der EU aufgrund von ökologischen und gesundheitlichen Gefahren explizit verboten. Es handelt sich hier um ein perfides Geschäft mit Doppelstandards, das unter menschenrechtlichen Gesichtspunkten abzulehnen ist.

In der Studie werden Fälle beleuchtet, in denen Pestizide von Bayer und BASF eingesetzt wurden und zum Teil zu schweren Vergiftungen und anderen Erkrankungen bei Landarbeiter*innen in Südafrika und indigenen Gruppen in Brasilien geführt haben. Auf Zitrusfarmen in Südafrika haben Vergiftungen beim Sprühen zur Folge, dass Arbeiter*innen im Krankenhaus behandelt werden müssen. In Brasilien werden ganze Dörfer durch das Sprühen von Pestiziden aus Flugzeugen akut vergiftet und eine Vielzahl von Pestizidwirkstoffen gelangt ins Grundwasser. Im Fall einer indigenen Gemeinde in Tey Jusu ist gerichtlich bestätigt, dass die Bewohner*innen aus einem Flugzeug mit einem Produkt von Bayer vergiftet wurden.

Die Autor*innen der Studie kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Bundesregierung den Export von in der EU nicht genehmigten Pestizidwirkstoffen verbieten sollte.

Doppelstandards
Stellungnahme zu den Reaktionen von Bayer und BASF auf unsere Studie

Gefährliche Pestizide von BAYER und BASF

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Ein globales Geschäft mit Doppelstandards