Die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien hat Spanien in eine schwere Staatskrise gestürzt, die auch für die EU eine enorme Herausforderung darstellt. Dabei handelt es sich um eine ausgesprochen untypische „National“-Bewegung, die in vieler Hinsicht dem erstarkenden Rechtspopulismus in Europa offen widerspricht: Viele BefürworterInnen der katalanischen Unabhängigkeit haben im Frühjahr für die Aufnahme von Flüchtlingen in Katalonien demonstriert, verteidigen den mehrsprachlichen Charakter ihres Landes und wünschen sich tiefgreifende soziale und demokratische Reformen. Die Gründung der katalanischen Republik interpretieren sie als Möglichkeit, das historische, politische und ökonomische Erbe der Franco-Diktatur abzuschütteln.
Der spanische Staat reagierte auf diese Bestrebungen mit scharfer Repression. Das katalanische Regionalparlament wurde aufgelöst und mehrere PolitikerInnen wurden verhaftet oder verließen das Land ins Exil. Die Neuwahlen des Regionalparlamentes ergaben – entgegen der Hoffnung der Zentralregierung - wieder eine Mehrheit der UnabhängigkeitsbefürworterInnen.
Auf der Veranstaltung werden die Hintergründe des Konflikts beleuchtet und die Chancen, aber auch Gefahren der Bewegung für Katalonien, Spanien und Europa erörtert. In einer offenen Diskussionsrunde wird Raum für unterschiedliche Interpretationen der Ereignisse sein.
Raul Zelik ist Vertretungsprofessor für Internationale und intergesellschaftliche Beziehungen an der Universität Kassel. Er veröffentlichte zuletzt das Buch „Mit Podemos zur demokratischen Revolution? - Krise und Aufbruch in Spanien“
Eine Veranstaltung des Kurt Eisner Vereins/Rosa Luxemburg Stiftung Bayern in Kooperation mit dem Komitee zur Verteidigung der Republik (CDR) München
Standort
Kontakt
Niklas Haupt
Regionalmitarbeiter Bayern (Fürth), Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
E-Mail: niklas.haupt@rosalux.org
Telefon: +49 911 76689900