24. April 2024 Film 15. ALFILM

Arabisches Filmfestival Berlin

Information

Veranstaltungsort

Kino Arsenal, City Kino Wedding, Kino in der KulturBrauerei,
Berlin

Zeit

24.04.2024, 19:30 - 30.04.2024, 23:00 Uhr

Themenbereiche

Kunst / Performance, Nordafrika, Palästina / Jordanien, Golfstaaten, Libanon / Syrien / Irak

Zugeordnete Dateien

15. ALFILM

Vom 24. - 30. April 2024 findet die diesjährige Ausgabe von ALFILM - Arabisches Filmfestival Berlin statt und damit auch das 15-jährige Jubiläum des Festivals.

Mit einer breiten Auswahl von über 45 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen verspricht das Festival seinem Publikum ein cineastisches Erlebnis, geprägt von hohem künstlerischen Anspruch und vielseitigen Thematiken von aktueller Relevanz.

In der ALFILM Selection wird die Vielfalt der zeitgenössischen arabischen Kinolandschaft mit Filmproduktionen aus den letzten zwei Jahren hervorgehoben. In einem speziellen Segment mit dem Titel Persona non grata konzentriert sich die ALFILM Selection auf die Repräsentation von individuellen Schicksalen, die vielschichtigen Dynamiken von Marginalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung unterliegen. Die Filme dieses Segments betrachten einerseits die rassistischen, geschlechtsspezifischen und sozioökonomischen Strukturen, die Stigmatisierung und Marginalisierung begünstigen, und stellen andererseits individuelle Bestrebungen dar, Widerstand zu leisten, Barrieren zu überwinden und die eigenen Narrative wiederzuerlangen.

Das Filmfestival wurde gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Weitere Informationen auf der Webseite des Festivals: https://alfilm.berlin/  

Das diesjährige ALFILM Spotlight mit dem Titel Here is Elsewhere: Palestine in Arab Cinema and Beyond befasst sich mit der Frage Palästinas als Ursache von regionalen und globalen Auswirkungen, nicht allein in Bezug auf territoriale Souveränität. Das Filmprogramm erkundet die vielfältigen Wege, auf denen sich die Sehnsüchte und Bemühungen des palästinensischen Volks durch mitfühlende Begegnungen, Erklärungen der Solidarität und Reisen der Selbstfindung entfalten, präsentiert in einer breiten Auswahl von arabischen und internationalen Filmproduktionen.

Master Classes, Podiumsdiskussionen und Filmgespräche runden das Programm der diesjährigen Ausgabe ab, ergänzt durch besondere Veranstaltungen und Live-Performances im Rahmen des Programms 15 Jahre ALFILM - 15 Jahre Arabisches Kino in Berlin.
 

Programmvorschau
 

  • Bye Bye Tiberias
    Dokumentarfilm, Regie: Lina Soualem, Frankreich/Palästina/Belgien/Qatar, 2023, 82 Min.,
    Arab., Fr. mit En. UT

    Die Emmy-nominierte Hiam Abbass (bekannt durch The Visitor, Blade Runner 2049 und
    Succession) musste ihr palästinensisches Dorf Deir Hanna im Unteren Galiläa verlassen,
    um sich ihren Traum zu erfüllen Schauspielerin zu werden. Dafür ließ sie ihre Mutter,
    Großmutter und sieben Schwestern zurück. In Paris brachte Hiam ihre erste Tochter Lina zur
    Welt und begann eine erfolgreiche Karriere, die sie zu einem Weltstar machte. Lina kehrt
    nun mit der Kamera in der Hand in das Dorf ihrer Mutter zurück, fest entschlossen, die

    Geschichte ihrer Familie zu erforschen. Mit Hilfe von Archivmaterial, alten Familienvideos
    und Fotografien webt Lina eine persönliche Erzählung, die die Kämpfe, Hoffnungen und
    Ängste von Frauen über vier Generationen hinweg schildert - eine Geschichte, die auf intime
    Art und Weise auch die Geschichte Palästinas erzählt und die Erfahrungen der Bevölkerung
    mit Vertreibung, Enteignung und Exil neu konfiguriert. Bye Bye Tiberias ist der zweite
    Spielfilm von Lina Soualem. Der Film feierte seine Premiere beim Venice International Film
    Festival und tourte auf mehreren Festivals weltweit, bei denen er zahlreiche Preise gewann,
    darunter Best Documentary Film auf dem London Film Festival und den Preis der Jury auf
    dem Marrakech International Film Festival.
  • Dirty Difficult Dangerous
    Spielfilm, Regie: Wissam Charaf, Frankreich/Italien/Libanon, 2022, 83 Minuten.
    Arab., Amharisch, Bengali, En. mit En. UT

    Beirut, Libanon. In der von sozialer Ungerechtigkeit gezeichneten Stadt entsteht zwischen dem äthiopischen Hausmädchen Mehdia (Clara Couturet) und dem aus Syrien geflohenen Ahmed (Ziad Jallad) eine unmögliche Liebe. Während Mehdia mit prekären Arbeitsbedingungen kämpft, sammelt Ahmed Altmetall, um sich über Wasser zu halten. Trotz einer mysteriösen Krankheit, die Ahmeds Körper befällt, versuchen die beiden dem zunehmend feindseligen Umfeld zu entfliehen. Einfühlsam und humorvoll erzählt Wissam Charaf die Geschichte zweier Menschen, die sich zusammen gegen die widrigen Umstände ihrer Zeit behaupten.
    Dirty Difficult Dangerous war der Eröffnungsfilm des 19. Giornate degli Autori, gewann den Fedora Award bei Filmfestspiele von Venedig und wurde für den besten Spielfilm  auf dem Red Sea International Film Festival nominiert.
  • Background
    Documentary, director: Khaled Abdulwahed, Germany, 2023, 64 minutes.
    AR sub EN
    Double Feature mit Neo Nahda

    Ein intimes Telefonat zwischen Vater und Sohn. Khaled Abdulwahed rekonstruiert die Geschichte seines Vaters, der in den Fünfzigerjahren als Student in der DDR lebte, und zieht Parallelen zu seiner eigenen Migration nach Deutschland, durch die er dem Bürgerkrieg in Syrien entkam. Zeitliche und geographische Distanz verschwimmen, während Abdulwahed kunstvoll Bilder seines Vaters mit heutigen Aufnahmen verschmelzen lässt. Begleitet von den Stimmen der Protagonisten erforscht der Film Konzepte von Identität und Erinnerung innerhalb zweier Leben von damals und heute, zwischen Syrien und (Ost-)Deutschland. Der Film wurde auf dem IDFA Festival uraufgeführt und mit dem Grand Prix der International Competition des FID Marseille ausgezeichnet.
  • Life is beautiful
    Dokumentarfilm, Regie: Mohammad Jabaly, Norwegen/Palästina, 2023, 90 Min.,
    En./Arab./Nor., OmeU
    Im Anschluss folgt ein Filmgespräch mit Mohamed Jabaly.

    Filme zu machen ist Mohammads Leidenschaft, ein Traum, den er unbedingt verfolgen möchte, und ein Mittel, mit dem er das Leid und die Hoffnung seines Volkes inmitten der Wirren von Krieg und Belagerungen festhalten kann. 2014 wurde er zur Teilnahme an einem Filmfestival in Tromsø, Norwegen, eingeladen, als ein weiterer Krieg ausbrach. Die Grenzen seiner Heimat, Gaza, wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Gequält von der Sorge um seine Familie und der Furcht, von der norwegischen Regierung, die ihn als staatenlos betrachtet, ins Nirgendwo abgeschoben zu werden, verbrachte Mohammad Tage, die Nächten glichen, am Rande der Welt und wartet auf ein unbekanntes Schicksal. Seine norwegischen Kollegen, Freunde, das Publikum und die Filmcommunity sind entschlossen, ihn in seinem Bestreben nach Gerechtigkeit zu unterstützen. Dieses ergreifende Porträt von Widerstand und Solidarität brachte dem Film den Preis für die beste Regie bei der IDFA 2023 ein.

Kontakt

Ulrike Lauerhaß

Referentin und Projektmanagerin Syrien, Iran, Libanon, Irak, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 419