Dokumentation RE:BORDERS: Eine Anklage

Dokumentation der künstlerischen Ausstellung zu Fluchtgeschichten und Grenzerfahrungen

Information

Zeit

23.02.2024 - 03.03.2024

Themenbereiche

Migration / Flucht, Europa

RE:BORDERS, Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien, Berlin: Vernissage am 23.2.2024
RE:BORDERS, Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien, Berlin: Vernissage am 23.2.2024 Foto: Alexander Meyer

In der Zeit vom 23. Februar bis zum 3. März 2024 fand im Projekttraum des Berliner Kunstquartier Bethanien die Debütausstellung des kuratorischen Re:Borders-Kollektivs statt.

Unter dem Titel «RE:BORDERS - Eine Anklage» erkundete das Kollektiv die Schnittstellen zwischen Bildender Kunst, politischer Bildungsarbeit und transmedialem Happening. Die Ausstellung lud sieben Künstler*innen ein, sich im Kontext des allgegenwärtigen Migrationsdiskurses zu positionieren. Mittels Dokumentarfotografie, Videoarbeiten, begehbaren Installationen, Performance und textbasierter Kunst entstanden multiperspektivische Darstellungen, die persönliche Fluchtgeschichten und Grenzerfahrungen beleuchteten.

Webseite: www.reborders.org
Instagram: @reborders2024
Kontakt: info@reborders.org

Die Werke in der Gruppenausstellung boten Raum für Wut, Schmerz und Verzweiflung, aber auch für Mut, Hoffnung und Selbstbestimmung. Sie traten entschlossen dem Schweigen entgegen, indem sie das Unsichtbare erzählten und das Unsagbare zeigten. Die beteiligten Künstler*innen – Parwana Amiri, Salih Basheer, Vincent Haiges, Michél Kekulé, Özlem Sarıyıldız, Abou Bakar Sidibé und Chiara Wettmann – thematisierten Krieg, Flucht, Vertreibung und Menschenrechte und gipfelten in einem gemeinsamen Aufschrei gegenüber der Migrationspolitik der EU. Ein eigens verfasstes Manifest forderte die Öffentlichkeit zum Nachdenken und Handeln auf.

Das Kollektiv, dessen künstlerische Leitung von der Autorin Kasia Wojcik und dem Fotografen Michél Kekulé übernommen wurde, begleitete RE:BORDERS mit einer Social-Media-Kampagne. Dabei untersuchten sie die polarisierende Frage, inwiefern politisch motivierte Kunst die zukünftige Realität beeinflussen sollte oder ob sie sich auf Darstellungs- und Erinnerungsarbeit beschränken sollte. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Austausch, der Vernetzung und der Gemeinschaft von Akteur*innen.

Das Programm umfasste neben der sehr gut besuchten Vernissage Panel Talks, Filmvorführungen und eine Buchvorstellung, die die Diskussionen über die Themen der Ausstellung vertieften. Gäste dieser Formate waren unter anderem die Bundestagsabgeordnete Clara Bünger, der Autor und Aktivist Imad Al Suliman und der Journalist Christian Jakob, sowie Vertreter*innen von Sea-Watch, Solidarity With Refugees in Libya, Amnesty International und viele mehr. Durch die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen und die klare politische Botschaft trug das Re:Borders-Kollektiv zur Sensibilisierung und Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit bei.

Durch Dokumentarfotografie, Videoarbeiten, begehbare Installationen, Performance und textbasierte Kunst werden multiperspektivische Darstellungen zwischen persönlichen Fluchtgeschichten und Grenzerfahrungen geschaffen. Wut, Schmerz und Verzweiflung finden in der Gruppenausstellung Raum neben Mut, Hoffnung und Selbstbestimmung. Dem Schweigen wird entschlossen entgegengetreten, indem das Unsichtbare erzählt und das Unsagbare gezeigt wird.