Aufsatz zur Veranstaltung
Franz Hinkelammert: Prometheus, die Unterscheidung der Götter und die Ethik des Subjekts. Reflektionen über einen Gründungsmythos der Moderne >> mehr [pdf; 34 S.; 197KB]
Welche Rolle spielen Mythen in der globalisierten Welt von heute? Wie werden alte Mythen neu interpretiert bzw. neue produziert, um mit ihnen politische Inhalte zu transportieren? Und: Wie gehen Linke mit Mythen um? Können sie diese „wegrationalisieren“? Oder: Sollten sie einen eigenen, kritischen Umgang mit ihnen entwickeln?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung in einem Seminar und hat dazu zwei namhafte Referenten gewonnen:
Zum einen Franz J. Hinkelammert, einen prominenten Vertreter der Befreiungstheologie, der sich in vielfältigen Publikationen immer wieder mit der Rolle von Kategorien, Ideologien und Religionen bei der Stützung von gesellschaftlichen Systemen auseinandergesetzt hat. Verwiesen sei hier nur auf „Die ideologischen Waffen des Todes“ (Freiburg/Münster 1985), „Der Schrei des Subjekts. Vom Welttheater des Johannesevangeliums zu den Hundejahren der Globalisierung“ (Luzern 2001) und, gemeinsam mit U. Duchrow, „Leben ist mehr als Kapital. Alternativen zur globalen Diktatur des Eigentums“ (Oberursel 2002). Für sein Buch „El sujeto y la rey. El retorno del sujeto reprimido“ (Das Subjekt und das Gesetz. Die Rückkehr des unterdrückten Subjekts) wurde Hinkelammert als Erstem von der Regierung Venezuelas der hoch dotierte „Premio Libertador al Pensamiento Critico“ verliehen
Zum anderen Michael Ramminger, Referent für entwicklungspolitische Fragen am Institut für Theologie und Politik in Münster, Spezialist für die lateinamerikanische Theologie der Befreiung, der sich mit Problemstellungen der Globalisierung, des Neoliberalismus sowie der Verantwortung befasst, wovon solche Buchtitel wie „Links von Nord und Süd. Chilenisch-deutsche Ortsbestimmungen im Neoliberalismus“ (1999), „Evangelium, Kultur und Identität. Stationen und Themen eines befreiungstheologischen Diskurses“ (2000, gem. mit F. Castillo und K. Füssel) oder auch „Globalisierung und Verantwortung“ (2003, gem. mit T. Jähnichen und U. Schaffstein) zeugen.
Nach den Referaten wird Zeit für eine ausführliche Diskussion sein.
Ablauf
16.00 Uhr – 16.15 Uhr
Eröffnung – Prof. Dr. Michael Brie
16.15 Uhr – 17.15 Uhr
Referat Prof. Dr. Franz J. Hinkelammert: Kritik der mythischen Vernunft
17.15 Uhr – 17.30 Uhr
Pause
17.30 Uhr – 18.00 Uhr
Referat Dr. Michael Ramminger: Bedarf an verbindlichen Werten? Religion auf dem neoliberalen Markt
18.00 Uhr – 18.15 Uhr
Pause
18.15 Uhr – 20.00 Uhr
freie Diskussion
Moderation:
Dr. Effi Böhlke, freie Mitarbeiterin der rls
Anmeldung unter:
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Cornelia Hildebrandt, hildebrandt@rosalux.de, Tel.: 0049 30 443 10168
Franz-Mehring-Platz 1. 10243 Berlin