Arbeitermacht im Arbeiterstaat?
Gewerkschaftliche und betriebliche Organisation in der DDR
mit Dr. Renate Hürtgen, Historikerin
Eine Veranstaltung von Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Stadtbibliothek Magdeburg.
Die Niederschlagung des Aufstandes am 17. Juni 1953 stellte für die Arbeiterbewegung in der DDR eine folgenreiche Zäsur dar; für die Parteiführung blieb dieser Massenstreik gegen ihre „Arbeiterpolitik“ ein bis 1989 anhaltendes Trauma. Die Streiks und Demonstrationen wurden 1953 noch ganz im Zeichen der Tradition der deutschen Arbeiterbewegung geführt. Nach der Niederschlagung griffen Partei und Regierung hart durch, der FDGB wurde von solchen Funktionären „gesäubert“, die an der Seite der Kolleg:innen gestanden hatten, „Betriebskampfgruppen“ wurden gegründet und ein geheimdienstliches Überwachungssystem in allen Betrieben etabliert. So etwas wie der 17. Juni sollte sich nicht wiederholen!
Tatsächlich gab es bis 1989 keine Streiks und Demonstrationen vor dem Werktor mehr, und am Ende der 1960er Jahre auch keine Streiks mehr, die eine Betriebsöffentlichkeit erreichten.
Wie setzten die Arbeiter:innen in der DDR ihre Interessen durch? Welche Macht blieb ihnen, ohne die Kraft der gewerkschaftlichen Organisierung? Diese und andere Fragen des betrieblichen Alltags in der DDR wollen wir mit Frau Dr. Renate Hürtgen diskutieren.
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