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China ist das erste Land seit dem Ende des Kalten Kriegs, das das Potenzial hat, mit den Mächten des alten Westens nicht nur ökonomisch, sondern auch machtpolitisch gleichzuziehen. Der Westen, erpicht darauf, seine globale Hegemonie zu behalten, sucht dies zu verhindern. Auf politischer Ebene werden erbitterte Machtkämpfe ausgetragen, beispielsweise um Einfluss in Afrika und Lateinamerika oder um Chinas Neue Seidenstraße. Auch auf ökonomischer Ebene finden erbitterte Schlachten statt – etwa um Rohstoffe oder um die Versorgung mit Halbleitern.

Auch militärisch spitzt sich die Rivalität mittlerweile deutlich zu, so zum Beispiel in den Auseinandersetzungen im Südchinesischen Meer oder um Taiwan. US-Experten und -Militärs rechnen längst mit einem großen transpazifischen Krieg, und das womöglich schon in naher Zukunft. Der rasch eskalierende Machtkampf wird dabei im Westen – ganz wie gewohnt – mit einer vorgeblichen Sorge um die Menschenrechte verbrämt.

Unser Referent Jörg Kronauer ist Sozialwissenschaftler und lebt in London. Er ist Redakteur des Nachrichtenportals „german-foreign-policy.com“, freier Journalist und Buchautor. Seine Themenschwer-punkte sind Neofaschismus und deutsche Außenpolitik.

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs Nordheide und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen