Kooperation mit der Stadt Senftenberg/Zły Komorow
mit
- Bernd Pittkunings (sorbischer Liederpoet)
- Andreas Pfeiffer (Bürgermeister der Stadt Senftenberg/Zły Komorow)
„Nic jano folkloru …“, ja, „wir sind nicht nur Folklore“, betonen die Lausitzer Sorben bzw. Wenden immer wieder. Obwohl natürlich die Folklore auch einiges zu bieten hat, was nicht gering geschätzt werden sollte.
Der sorbische Liederpoet BERND PITTKUNINGS wird in dieser Veranstaltung zur Adventszeit vor allem eigene Lieder in sorbischer und deutscher Sprache singen. Damit tritt er einem Vorurteil entgegen, dass die Sorben zwar sorbisch singen, aber sonst nur deutsch sprechen. Außerdem erzählt er in unterhaltsamer Weise, dass einige „Besonderheiten“ der Sorben gar nicht so besonders sind, vielleicht lediglich zu wenig bekannt. Die Sprache zum Beispiel. Der Schriftsteller Jurij Koch, danach gefragt, was denn die Sorben als Sorben ausmache, antwortete: „Die Sprache nicht. Nicht allein. Vielleicht ein unsichtbares drittes Auge.“ Diese etwas rätselhafte Antwort könnte verständlicher werden, wenn sich auch die Deutschen auf einen Perspektivenwechsel einließen und die Sicht der Sorben auf Alltagsprobleme und ebenso auf das „große Weltgeschehen“ und „unsere Werte“ als Anregung neugierig zur Kenntnis nehmen würden.
Pittkunings geht es in diesem Sinne jedenfalls darum, Alltägliches eben auch mal anders zu betrachten. Als Künstler, der viele Jahre als Kabarettist gearbeitet hat, gelingt ihm das mit Witz und Ironie ohne aufgeladene akademische Belehrung. Außerdem sind es schöne Lieder, die er singt. Pittkunings erhielt 2022 den Mina-Witkojc-Preis, der alle zwei Jahre von der Landesregierung Brandenburg für besondere Verdienste um die Bewahrung und Weiterentwicklung der niedersorbsichen Sprache verliehen wird.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Die Stadt Senftenberg/Zły Komorow gehört zum sorbischen Siedlungsgebiet und wird vom Land Brandenburg gefördert. Die Stadtverwaltung unterstützt die Bemühungen, die sorbischen Traditionen der Stadtgesellschaft bekannter zu machen.
Bürgermeister ANDREAS PFEIFFER wird diese Veranstaltung im Rathaus persönlich eröffnen.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg behandelt in Senftenberg seit vielen Jahren sorbische Themen, wobei es vor allem darum geht, das Sorbische/Wendische nicht als zusätzliche Pflichtaufgabe zu betrachten, sondern als integralen Bestandteil der politisch-kulturellen Bildung.
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