8 September 2023 Convention/Conference collecting dreams: voices: stories

Hannovers erstes (post-)migrantisches Literaturfestival!

Information

Event location

Unter einem Dach gUG
Voltmerstraße 41
30165 Hannover

Date

08.09.2023, 17:00 - 10.09.2023, 22:00 Hr

Themes

Gender Relations, Migration / Flight, Art / Performance

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Programm: Collecting Dreams: voices: stories


Pre Festival | 06. September

21:00 Uhr
Webtalk

„Kunst als Raum für Illusion, Vision und Aktion/El arte como espacio para la ilusión, la visión y la acción“

mit Silvia Elenes (Mexico)

Den Link zum Webtalk werden wir am 05.09.2023 an dieser Stelle veröffentlichen: https://collectingdreamsfestival.de/programm/ 

Die Veranstaltung ist bilingual spanisch/deutsch.



Tag 1 | 08. September

17:00 Uhr
Konzert

crossborder music
mit Hanni & Dimitri

Sind die Instrumente, die Melodien griechisch, türkisch, bulgarisch, albanisch, mazedonisch? Does it matter? Musik überschreitet Grenzen, erfindet sich neu, verbindet, verändert, ist fluide und vor allem Medium zum Übertragen von (gemeinsamen) Gefühlen.

18:00
Lesung

„Wir sind schon da“

mit dem postmig_writers collective:
Jagoda, Val, Ray, Tarik, Nursan, Judy, Vurgun, Leo, Kadir

20:15
Lesung & Diskussion

mit Kübra Gümüşay, Hadija Haruna-Oelker
& Leyla Ercan

Was bedeutet Schreiben in der Migrationsgesellschaft? Wie ist die (post-)migrantische Perspektive im Literaturbetrieb positioniert? Aktuelle Debatten zu Diversität im Literaturbetrieb, Erinnerungskulturen in der postmigrantischen Gesellschaft.

Musik:  If a Bird



Tag 2 | 09. September

11:00
Creative writing workshop I

Spoken vs. written history

Formen des Erzählens und Erinnerns, fixierte Geschichten vs Oral History
Auseinandersetzung mit der eigenen und der(n) familiären Migrationsgeschichte(n), Erzähltraditionen und Zugängen zum biographischen Wissen.

Leitung: Kadir Özdemir mit Nour, Qassem und Daniel von „To tell OUR Stories: youth memories on refuge and resilience“

15:00
Awareness Workshop

„Writing while being muslim“

Ein kleines Kind stürzt. Mit blutenden Knien fängt es an zu weinen. Ein alter besorgter Mann läuft auf das Kind zu und ruft „Oh Gott, oh Gott!“ Halte kurz inne. Wie sieht der Mann aus? Wie würdest du ihn beschreiben? Liebevoll? Fürsorglich? Hilfsbereit? Halte dieses Bild kurz fest…

Hättest du dasselbe Bild und die gleichen Assoziationen, wenn der Mann „Allahu Akbar! Allahu Akbar!“ gerufen hätte? Die Medien haben oft eine Tendenz, bestimmte Schlagworte oder Handlungen zu betonen, die sensationalisiert oder provozierend sind. Der Ausdruck „Allahu Akbar“ wurde leider häufig mit Gewalt oder Bedrohung in Verbindung gebracht. Viele nehmen ihn als Schlachtruf wahr. „Oh Gott, oh Gott“ hingegen wird oft als Ausdruck von Angst oder Verzweiflung verstanden, ohne eine spezifische religiöse Konnotation.
Wir schieben Mitmenschen, gerade wenn sie uns unbekannte Eigenschaften haben, von Natur aus in Schubladen, um uns zu schützen. Es lohnt sich jedoch diese Schubladen zu öffnen, um zu erkennen, wie viel mehr in jedem von uns steckt.

Gemeinsam wollen wir unsere eigene Wahrnehmung analysieren, einer Härteprüfung unterziehen und schärfen. Wir wollen mit Worten Bilder, Menschen und Gemeinschaft (er-)schaffen und uns im gemeinsamen Austausch unseren Ängsten und Vorurteilen stellen, um eigene Lösungen im Umgang damit zu finden.
Dieser Workshop lädt jeden Menschen, unabhängig einer Konfession, ein, zum Denken anzuregen und die mediale und soziale Wahrnehmung auf Dauer zu beeinflussen.

Teilnehmendenzahl ist auf 20 begrenzt. Anmeldung unter: kontakt@collectingdreamsfestival.de

Leitung: Sara Zorlu

18:00
Erzählbühne

Storytime I
„Your story matters to all of us“

Nach einem Aufwärmen durch zwei Erzähler*innen ist die Bühne frei für vergessene, verdrängte, verleugnete Geschichten und Perspektiven. Die Bühne ist auch ein Ort der empowernden Geschichten von gesprengten Einengungen, überwundenen Hürden und einem selbstbestimmten Leben trotz der Dominanzverhältnisse.

20:00
Lesung

„Heraus aus den Schatten – Musliminnen erzählen, wie sie wirklich leben“

mit Sara Zorlu

Sie sind sichtbar und schnell stehen sie im Fokus, werden zum Gegenstand von Debatten, ohne dass sie mit am Tisch sitzen. Muslimische Frauen, egal ob konvertiert oder schon im muslimischen Glauben aufgewachsen, unabhängig davon ob sie Kopftuch tragen oder sich dagegen entschieden haben, akademisch oder mit geringem Zugang zu formaler schulischer Bildung: In „Heraus aus dem Schatten“ sprechen 40 muslimische Frauen unterschiedlicher Generationen und Berufsgruppen über sich und laden die Lesenden ein, sie jenseits von Klischees kennenzulernen.
Die Autorin und Mitherausgeberin Sara Zorlu liest aus dem im Juni 2023 erschienen Buch und eröffnet den Austausch mit dem Publikum über die vielfältigen Perspektiven muslimischer Frauen in Deutschland.

21:45
Lyrik at Night

„Wortbrücken“

Welche Gedichte spenden Trost, welche Gedichte feuern an, welche Gedichte erinnern an Verbindendes, schlagen intergenerationale oder transnationale Brücken?
Nach einem Input der postmig_writers steht die Bühne frei für alle Lyriker*innen unabhängig von der gesellschaftlichen Positionierung. Lyrik, die mit Worten in Räumen verbindet. Für eine Leser*innenliste des Abends wird im Juli ein Aufruf gestartet.
Zu Gedichten wird literweise Cay und Minztee bereitstehen.



Tag 3
10. September

11:00
Creative writing workshop II

Intersektionalität

Intersektionale Ansätze in der Figurenfindung, Erzählperspektiven.
Wie können wir gemeinsam Geschichten schreiben, die eindeutige Zuschreibungen unterbinden und den Lesenden die Augen für die Vielschichtigkeit (post-)migrantischer Lebensweisen öffnen?

Leitung: Türkân Deniz-Roggenbuck

15:00
Performance

Performance Healing Space
„Embody Migration“

mit Lorenzo Pignataro, Kadir Özdemir

Wort, Ton und Körper. Wie laut ist die Stimme, welche Sprache spricht die Zunge, wie bewegt sich der Körper dazu. Mit den TN erarbeitet die Leitung eine lyrische Einheit zwischen (un)gesprochenen Wörtern und den Körpern, die diese tragen.

18:00
Erzählbühne

Storytime II
„Your story matters to all of us“

Nach einem Aufwärmen durch zwei Erzähler*innen der postmig writers, ist die Bühne frei für vergessene, verdrängte, verleugnete Geschichten und Perspektiven. Die Bühne ist auch ein Ort der empowernden Geschichten von gesprengten Einengungen, überwundenen Hürden und einem selbstbestimmten Leben trotz der Dominanzverhältnisse.

20:00
Abschlusslesung & Podium mit dem postmig_writers collective & Vertreter*innen aus der Politik

Nach drei intensiven Tagen voller Wort- und Textdrang werden Schreibende Geschichten, die sie in den creative writing workshops verfasst haben, auf die Bühne tragen. Im Anschluss werden die postmig_writers mit Vertreter*innen der Kulturpolitik diskutieren, wie mehr Diversität in der Literaturlandschaft, eine Transformation von Gesellschaft für eine zeitgemäße, transkulturelle Kulturpolitik gelingen kann.
Das Festival klingt mit Getränken, Fingerfood und all of our community love aus.

Moderation: Mariel Reichard


Dauerausstellung
„Den Sterbenden an unseren Grenzen“

Viel Geld wurde ausgegeben, um Menschen aus Europa fern zu halten: Marinepatrouillen schotten die Seegrenzen ab; Grenzschutzanlagen mit Reizgas und Rasierklingendraht verriegeln die Landesgrenzen; autoritäre Staaten werden bezahlt, um Flüchtende weit vor den EU-Grenzen zurückzuhalten.
Diese Maßnahmen führen nicht dazu, dass weniger Menschen flüchten. Sie führen dazu, dass Menschen kompliziertere und gefährlichere Fluchtrouten auf sich nehmen und dabei häufiger sterben.
Bei den Sterbenden handelt es sich um echte Menschen, nicht nur um Zahlen. Ihr Schicksal lässt sich nicht aus unserem Leben herausschneiden. Niemand soll die Augen vor dem Sterben verschließen dürfen, das gerade stattfindet.

Die Ausstellung „Den Sterbenden an unseren Grenzen“ wir während des gesamten Festivals auf dem Gelände zu sehen sein.

Das Festival wird organisiert von Prisma Queer Migrants e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, Spielfeld Gesellschaft gefördert durch die Landeshauptstadt Hannover.

Location

Contact

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Phone: (0511) 2790934