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Wohnungsnot ist Realität in Saarbrücken und wohl eine der Gründe, warum die Amtsinhaberin der SPD bei der Oberbürgermeisterwahl nicht wiedergewählt wurde.
Immerhin fehlen in der Landeshauptstadt rund 17.000 bezahlbare Wohnungen. Unzählige weniger solvente StadtbewohnerInnen wurden seit zehn Jahren an den Stadtrand gedrängt, weil Wohnungsmieten in der City unbezahlbar geworden sind. Hilflos der Versuch, über die „Sozialbindung bei Neubauten“ Geschäftigkeit vorzutäuschen. Da sich diese ausschließlich auf den Bau von Mietshäusern bezieht. Tatsächlich entstehen aber nur noch Eigentumswohnungen als Renditeobjekte.
Ein Problem, das Frankfurt und die gesamte Rhein-Main-Region schon länger kennen. Die Mieten steigen, beim Wohnungsneubau wird (fast) nur noch das Luxussegment bedient, Menschen werden rücksichtslos verdrängt und Büroräume stehen leer: Das Recht auf Wohnen wurde in der „Finanz-Metropole“ für Menschen mit niedrigem oder geringem Einkommen faktisch abgeschafft. Zugleich müssen Menschen mit und ohne Papiere auf der Straße leben, werden soziale Wohnprojekte verhindert und Wohnungen geräumt. Aber die Stadtpolitik steuert nicht gegen. Die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft ABG-Holding, eine der größten wohnungspolitischen AkteurInnen der Stadt, unterlässt es Signale für eine soziale Wende am Wohnungsmarkt oder für die Stadtentwicklung zu geben.

MieterInnen und AktivistInnen fanden sich zusammen und starteten die Kampagne „Eine Stadt für Alle! Wem gehört die ABG?“ Ziel ist es eine grundsätzlich neue Wohnungspolitik zu erreichen, die die Schaffung eines nicht-profitorientierten Wohnungssektors zum Ziel hat. Wohnungen dürfen nicht mehr länger Gegenstand von Spekulation und Profitinteresse sein. Öffentlicher Bestand von Wohnungen soll erhalten und ausgebaut werden.
LISA HAHN, vom Bündnis „Frankfurter Mietentscheid“ berichtet darüber, wie aus kleinen Anfängen eine große Bewegung entstand und ein Beispiel für weitere Städte in Deutschland