Revision (D:2012, R: Philipp Scheffner)
Hörsaal: Medienhaus, Wallstraße 11
Vortrag: Simone Nowicki
Ende Juni 1992 fanden Erntearbeiter zwei Männer, der eine tot, der andere vielleicht nur tödlich verwundet, auf einem Getreidefeld in Vorpommern. Wenige Stunden zuvor waren die beiden rumänischen Roma, die offenbar in einer Gruppe gerade illegal die polnisch-deutsche Grenze überquert hatten, im Morgengrauen von zwei deutschen Jagdtouristen angeblich für Wildschweine gehalten und erschossen worden. Das Deutsche Gerichtsurteil: Fahrlässige Tötung, dennoch Freispruch. 19 Jahre danach ermittelt der Regisseur Philip Scheffner für seine filmische "Revision" erneut in der Sache, und zwar akribischer als seinerzeit die Behörden, die den Fall verschleppten und Widersprüche nicht aufklärten. Oder an einer Aufklärung nicht sonderlich interessiert schienen. Denn die Toten waren nur zwei von fast 18 000 Menschen, die nach einer Pressenotiz-Statistik der NGO Fortress Europe zwischen 1988 und 2011 an den Grenzen zur EU starben, bei dem Versuch, sich unerlaubt Zutritt zu verschaffen.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Studierendenkonferenz „Wissen. Macht. Kritik. Versuch der Analyse und Überwindung des Eurozentrismus“
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