Dokumentarfilm 2022, Tilman König
Wer in den letzten Jahrzehnten auf linken Demonstrationen war, kennt Lothar König. Der renitente Pfarrer der Jungen Gemeinde aus Jena. Mit seinem Lautsprecherwagen, wallendem Bart, Sandalen bei Wind und Wetter und der Narbe im Gesicht war er unübersehbar und unüberhörbar. Sein unverkennbares emanzipatorisches und antifaschistisches Engagement begann in der DDR und setzte sich in den «Baseballschlägerjahren» der 1990er fort, in der Stadt, in der der NSU sich gründete. Er unterstützte später die Anti-Nazi-Blockaden in Dresden und anderswo, er war dabei so unbequem, dass die sächsische Staatsanwaltschaft allen Ernstes ein Verfahren wegen «schweren aufwieglerischen Landfriedensbruchs» einleitete. Das Verfahren wurde ein bundesweit bekanntes Politikum und die Staatsanwaltschaft blamierte sich bis auf die Knochen. Der Dokumentarfilm seines Sohnes Tilman König begleitet Lothar König in der letzten Phase seines Berufslebens, das wie angemessen mit einer Demo endete.
- Zu Gast: Lothar König/ Tilman König
Der Eintritt ist frei.
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Henning Obens
Head of Political Communication, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Email: henning.obens@rosalux.org
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