Detail-Page

Im Vorwort zum Ausstellungskatalog des Westfälischen Friedens, Münster 2018, heißt es: „Frieden war und ist zu allen Zeiten eine der größten Sehnsüchte des Menschen. Frieden gehört zu den höchsten Gütern, nach denen die Menschen streben. Frieden ist im Allgemeinen mehr als nur die Abwesenheit von Krieg oder Gewalt. In der Geschichte der europäischen Kulturen kennen Gesellschaften den Frieden in sehr unterschiedlichen Formen, und doch verbinden Menschen in seinem Kern dieselben Eigenschaften von der Antike bis heute. Fast immer erlebt man ihn in der dynamischen Beziehung zu Krieg und Gewalt.“ Einer der Künstler der Vergangenheit, die über „Krieg und Frieden“ nachgedacht haben, ist Peter Paul Rubens (1577 Siegen/Westfalen – 1640 Antwerpen). Wir haben ihn ausgesucht, weil er sich dazu nicht nur künstlerisch in Form der Allegorie „Minerva schützt Pax vor Mars“ (1638) äußerte, sondern auch politisch gegen die Gewalt im Krieg Partei ergriff, wie im Bild „Folgen des Kriegs“ (1637-1639). Er reiste 1603 als Abgesandter des Herzogs von Mantua Vincenzo Gonzaga an den spanischen Hof in Valladolid, führte ab 1606 eine florierende große Werkstatt in Antwerpen und war 1622/23 als Diplomat zwischen den spanischen und den nördlichen Niederlanden im 80 Jahre dauernden Unabhängigkeitskrieg politisch tätig. 1628-1630 handelte er im Auftrag der spanischen Krone einen Waffenstillstand und Friedensvertrag mit dem englischen König aus. Wir wollen an diesem historischen Beispiel deutlich machen, dass - auch heute – Diplomatie, Verhandlungen und nicht-militärische Kontakte zu Waffenstillstand und Friedensverträgen führen können.

Über Kunst, Diplomatie und Frieden wollen wir an diesem Abend mit den Teilnehmenden des AStA, dem „Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“, den „Frauen-in-Bewegung“ und dem Marburger Ausländerbeirat diskutieren. Dabei wird die Referentin, Dr. Ilina Fach mit den Teilnehmenden die oben genannten Bilder interpretieren. Sie stellen eine Aufforderung dar, sich für eine friedliche Welt einzusetzen.