Konrad Wolf, * 20. Oktober 1925 in Hechingen; † 7. März 1982 in Ost-Berlin
Sein Vater ist der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf, seine Mutter Else Dreibholz. 1927 zieht die Familie von Hechingen nach Stuttgart. Konrad Wolf wird zusammen mit seinem Bruder Markus in die Reformschule von Friedrich Schieker an der Doggenburg eingeschult, wird Jung-Pionier der KPD in Stuttgart-Botnang.
Friedrich Wolf schreibt für die DVA in der Neckarstraße den Bestseller «Die Natur als Arzt und Helfer», Theaterstücke wie «Cyankali», tritt der KPD bei und kandidiert für den Stuttgarter Gemeinderat. Mit der Ärztin Else Kienle enga-giert er sich gegen den § 218 und für eine soziale, an der Naturheilkunde orientierte Medizin.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 flieht Friedrich Wolf und geht ins französische Exil. Auch der Rest der Familie verlässt im Sommer 1933 ihr Haus in der Zeppelinstraße in Stuttgart. Im Frühling 1934 findet sie eine Bleibe in Moskau. Im gleichen Jahr verfügt das Württember-gische Politische Landespolizeiamt das Vermögen einzuziehen. Die Ausbürgerung der Wolfs erfolgt dann auf Betreiben von Himmler mit aktiver Hilfe des deutschen Gesandten in der Schweiz, Ernst von Weizsäcker. Konrad Wolf kehrt 1945 in der Uniform der Roten Armee zurück nach Deutschland.
Konrad Wolf ist einer der wichtigsten Regisseure der DEFA. Mit Filmen wie STERNE (1959), DER GETEILTE HIMMEL (1964), ICH WAR NEUNZEHN (1968) und SOLO SUNNY (1980), die die jüngste deutsche Vergangenheit und Gegenwart auf die Leinwand bringen, wird er nicht nur national, sondern auch international ein anerkannter Künstler. Seine filmische Sicht auf Deutschland ist geprägt durch seine Geschichte. Als späterer Regisseur und Kulturfunktionär (Präsident der Akademie der Künste der DDR) weicht er zwar nicht ab von seinen kommunistischen Idealen, blickt aber immer fragend auf die Welt, versteckt sich nicht hinter Dogmen und Prinzipien.
Eine Veranstaltungsreihe der NaturFreunde Stuttgart mit Unterstützung der «Friedrich-Wolf-Gesellschaft e.V.», der Stolperstein-Initiativen Stuttgart und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
«Professor Mamlock». Verfilmung des Dramas von Friedrich Wolf
09. November 2017, 19:00 Uhr, Stuttgart, Stresemannstraße 6-8, 70191 Stuttgart
«Der nackte Mann auf dem Sportplatz». Tragikomödie des Regisseurs Konrad Wolf aus dem Jahr 1974 zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Künstlern
23. November 2017, 19:00 Uhr, Stuttgart, Stresemannstraße 6-8, 70191 Stuttgart
«Sonnensucher». Ein Film von Konrad Wolf zum Uranabbau in der frühen DDR . Verfilmung des Dramas von Friedrich Wolf
07. Dezember 2017, 19:00 Uhr, Stuttgart, Stresemannstraße 6-8, 70191 Stuttgart