Wie jedes Jahr hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg auch 2018 wieder einen wissenschaftlich-publizistischen Förderpreis ausgeschrieben. Mit diesem Preis zeichnen wir jedes Jahr ein Werk aus, das sich im Geiste Rosa Luxemburgs kritisch mit gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit auseinandersetzt. In diesem Jahr wurde der Preis an Sita Verena Scherer verliehen. Die ausgezeichnete Arbeit trägt den Titel: „„Ich wende mich entschieden gegen Bevormundung“ – Strategien zur Bildung eines Gegendiskurses von Sintezze und Romnja in der BRD/Deutschland von 1980 bis 2000“. Das Kuratorium begründet seine Entscheidung unter anderem damit, dass allein das Thema auf Defizite in der öffentlichen Debatte hinweist und die Arbeit einen sehr guten Beitrag dazu leistet, Lücken im Wissen zu schließen, beginnend bei der Reflexion der verwendeten Begrifflichkeiten. Besonders hervorzuheben ist mit den Worten des Kuratoriums gesprochen zudem, dass Sita Scherer in ihrer Arbeit für einen Perspektivenwechsel plädiert, damit es möglich wird, Sintezze und Romnja nicht wie üblich als Objekte wissenschaftlicher Untersuchung oder politischer Entscheidung, des Mitleids oder des irrationalen Hasses zu betrachten, sondern als Subjekte in Kultur, Politik, Geschichte und Widerstand. Es geht um einen Gegendiskurs, der noch zu entwickeln ist, um Selbstbehauptungsstrategien. Es geht darum, die Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen. In diesem Sinne ist diese Arbeit für die politische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg von großer Bedeutung.
Das Buch ist im WeltTrends-Verlag erschienen: “Ich wende mich entschieden gegen Bevormundung“. Diskursive Gegenentwürfe deutscher Sintezze und Romnja, WeltTrends, Potsdam 2018, ISBN 978-3-947802-22-7, 131 Seiten / 15,90 €
http://welttrends.de/ich-wende-mich-entschieden-gegen-bevormundung/