Interview mit Anja Golder, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di Wiesbaden, Fachbereich Gesundheit und Soziales zum Thema »Versprochen. Gebrochen. Lehren ziehen! Pflege in Zeiten der Pandemie«.
Die Corona-Pandemie hat eine immense Mehrbelastung für die Pflegekräfte in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und im ambulanten Sektor mit sich gebracht. In den vergangenen 15 Monaten wurden etwa 3,7 Mio. labordiagnostisch gesicherte COVID-19-Fälle in Deutschland registriert. Etwa 120.000 Menschen sind derzeit noch krank, etwa 2700 sind derzeit in intensiv-medizinischer Behandlung. Etwa 88.000 Menschen sind im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion bisher in Deutschland verstorben. Darunter ist auch der gewerkschaftlich in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und politisch in der LINKEN engagierte Journalist Hans-Gerd Öfinger aus Wiesbaden, dem diese Sendung gewidmet ist. Sein Kampf für die Befreiung der Gesellschaft und ihrer Subsysteme, z. B. der Krankenversorgung, von der Dominanz des Profitstrebens, sein inspirierendes und mutiges Auftreten gegen die Teilprivatisierung der HSK, um nur eines der vielen Themen zu nennen, denen er sich widmete, bleibt unvergessen.
Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zieht im Vorfeld der Gesundheitsminister-konferenz, die am 16. Juni stattfindet, Bilanz über Versprechungen an das Pflegepersonal in den Monaten der Pandemie, Bilanz, inwieweit sie eingehalten oder gebrochen wurden. Aber nicht nur das: die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft fordert die Gesundheitsminister auf, Lehren aus der Pandemie für die Sicherung und Ausgestaltung des Gesundheitswesens, insbesondere für die Pflege zu ziehen.