Die in dieser Ausstellung dokumentierten Familiengeschichten zeigen das widerspruchsvolle Schicksal deutscher Hitlergegner in der Sowjetunion der Stalinzeit. Die Deutschen kamen als Arbeitssuchende Anfang der 1930er Jahre oder nach 1933 als politisch Verfolgte in das Land ihrer Träume und Hoffnungen. Sie waren Facharbeiter, Journalisten, Lehrer, Mediziner, Künstler, Architekten – die Frauen unter ihnen immer mitgedacht. Ab 1936 wurden sie Opfer staatlichen Terrors: Ob vom NKWD ermordet oder in Straflager deportiert, auf lange Jahre nach Sibirien und Kasachstan verbannt oder in Kinderheime zwangsweise eingewiesen – die Familienschicksale gleichen mehrfach zerrissenen Lebenslinien. Der Rückweg nach Deutschland war abgeschnitten; die Antifaschisten wurden zu doppelt Verfolgten.
Die Ausstellung wurde konzipiert und realisiert von Hinterbliebenen der Opfer und Historikern – Initiatoren eines 2008 gegründeten Arbeitskreises zum Gedenken an die im sowjetischen Exil verfolgten deutschen Antifaschisten unter dem Dach der Berliner VVN-BdA.
Die zweisprachige Ausstellung (deutsch und russisch) war 2013/14 in mehreren Bundesländern zu sehen. Parallel dazu wurde sie in Russland (Moskau, Nowosibirsk, St. Petersburg) sowie in der Kasachischen Republik (Karaganda) gezeigt. Sie wurde gefördert mit Mitteln der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
- Programm zur Ausstellungseröffnung (1. März, 11-14 Uhr)
11:00 – Begrüßung und Einführung in die Ausstellung (Erhard Korn, Vorsitzender der RLS BW)
11:15 – «Weichenstellungen in den 20er und 30er Jahren: Stalinisierung der KPD, linkssozialistische und kommunistische Zwischengruppen und der Kampf um die antifaschistische Einheitsfront» (Theodor Bergmann)
12:00 – «Können wir unwiderruflich mit dem Stalinismus brechen? Die deutsche Linke und der lange Schatten des Stalinismus» (Christoph Jünke, Historiker, Uni Bochum)
13:00 – Führung durch die Ausstellung und Stehempfang - Programm zur Finissage (7. März, 18-21 Uhr)
18:00 - Begrüßung und Einführung in die Ausstellung (Erhard Korn, Vorsitzender der RLS BW)
18:15 – «Zur Entstehungsgeschichte der Ausstellung und zu ihrer politischen Bedeutung heute» (Wladislaw Hedeler, Co-Autor des Begleitbandes zur Ausstellung)