Professor Frank Deppe hat in Sozialismus Heft 9/2011 einen längeren Text veröffentlicht.
»... die Gewerkschaft muss politischer werden. Auf jeden Fall politischer und radikaler. Damit wir wieder mehr Gewicht haben...«
Dieses Statement wirft ein Schlaglicht auf die Anforderungen von Aufklärung und Deutung in der gegenwärtigen Großen Krise. Mit der »historischen Mission der Arbeiterklasse« ist es nicht mehr getan, wie der Blick auf die Veränderungen von Klassenkampfkonstellationen anschaulich zeigt.
Im Verlauf der großen Krise verkündet der herrschende Block – insbesondere in Deutschland –, dass es mit der Wirtschaft schon wieder aufwärts geht. Und die Regierung sorgt dafür, dass die Lage am Arbeitsmarkt unter Kontrolle bleibt: in der Krise durch massive Arbeitszeitverkürzung, danach durch nicht minder massiven Druck auf die Arbeitslosen (Hartz IV) – und über sie auf die Beschäftigten. Ist die Krise damit »ausgestanden«? Es gibt pessimistische (oder vielleicht auch realistische) Stimmen, die angesichts der hektischen Aktivitäten auf den internationalen Devisen- und Finanzmärkten, der globalen ökonomischen Ungleichgewichte, der hohen und in vielen Ländern stark gestiegenen Arbeitslosigkeit und des Umschaltens von Antikrisen- auf Austeritätspolitik – also angesichts der ungelösten Krisenpotenziale des weltweiten Kapitalismus – keine Entwarnung geben und vor den Folgen einer Staats- und Gesellschaftskrise warnen.