News | GK Geschichte Neue Artikel auf Docupedia-Zeitgeschichte: Fordismus, Konsumgeschichte, ...

Das Online-Nachschlagewerk Docupedia-Zeitgeschichte (http://www.docupedia.de) publiziert Beiträge zu Begriffen, Methoden und
Debatten der zeithistorischen Forschung von ausgewiesenen Historikerinnen und Historikern sowie Vertreter/innen angrenzender Disziplinen. So sind in den letzten Wochen Beiträge zu "Begriffsgeschichte und Historische Semantik", "Intellektuelle und Intellektuellengeschichte", "Fordismus" sowie zu "Zeit und Zeitkonzeptionen in der Zeitgeschichte" erschienen.

Rüdiger Hachtmann: Fordismus
Der "Fordismus" prägte das 20. Jahrhundert maßgeblich und nachhaltig. Doch blieben die Konturen des Begriffs und die hinter ihm stehenden Konnotationen zumeist unscharf. Rüdiger Hachtmann beschreibt die Konzepte und ideologischen Grundhaltungen des Namensgebers Henry Ford sowie die Rezeption des Begriffs und arbeitet dessen wichtigste Bedeutungsebenen heraus. Der besondere sozial- und mentalitätsgeschichtliche Stellenwert des Fordismus und seine Formwandlungen erlauben es, langfristige wirtschaftliche,
gesellschaftliche und kulturelle Trends und Dynamiken präziser in den Blick zu nehmen - in einem Jahrhundert, das nach Hachtmann als "fordistisch" bezeichnet werden kann.

Rüdiger Graf: Zeit und Zeitkonzeptionen in der Zeitgeschichte, Version:
1.0

Zeit ist eine der grundlegendsten Kategorien der Geschichtswissenschaft. Rüdiger Graf widmet sich dem Begriff und Phänomen der Zeit zunächst anhand von neueren Theorien über die Zeit in unterschiedlichen Wissensfeldern. Ausgehend von sprachanalytischen Überlegungen hält er fest, dass die Geschichtswissenschaft sich stärker als bisher mit dem Zusammenhang von vergangenen Vergangenheiten, Gegenwarten und
Zukunftsvorstellungen beschäftigen sollte. Die zentrale Aufgabe einer Zeitgeschichte als einer Geschichte unserer Zeit besteht für ihn darin, zentrale Deutungen der Zeit nicht einfach zu reproduzieren, sondern sie vielmehr zu historisieren und zugleich als Faktoren in und für den Wandel der Zeit miteinzubeziehen.


Manuel Schramm: Konsumgeschichte
Die Konsumgeschichte ist ein relativ junges, seit den 1990er-Jahren stark expandierendes Forschungsfeld innerhalb der Zeitgeschichte. Wie Manuel Schramm in seinem Überblick deutlich macht, handelt es sich dabei um einen Paradigmenwechsel innerhalb der Sozial- und Gesellschaftsgeschichte, der in der Abwendung von einem produktionszentrierten Paradigma der älteren Sozial- und Gesellschaftsgeschichte zu sehen ist. Vielmehr geraten mit der
Konsumgeschichte Prozesse der Kommerzialisierung, die Bedeutung von
Märkten und auch individuelle Konsumbedürfnisse stärker in den Blick der
zeithistorischen Forschung. Vor diesem Hintergrund plädiert der Autor dafür, dass mit der Konsumgeschichte auch wesentliche Kategorien der Gesellschaftsgeschichte wie soziale Ungleichheit und wirtschaftliches Wachstum neu überdacht werden müssen.


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