Die folgenden Überlegungen zur Zukunft der Erinnerung haben ein doppeltes Anliegen. Zum einen verstehen sie sich als rettende Kritik an Erinnerungskultur als gesellschaftlichem Projekt der selbstkritischen Verständigung über Geschichte und Wirkung des Nationalsozialismus in Deutschland. Zum anderen skizzieren sie einen damit verbundenen Paradigmenwechsel. Von Erinnerung oder Erinnerungskultur wird deshalb am Ende nicht mehr die Rede sein, wohl aber von historisch reflektierter Arbeit an einer Zivilgeschichte der Zukunft.
Zum Autor: Prof. Dr. Volkhard Knigge hat den Lehrstuhl für »Geschichte in Medien und Öffentlichkeit« am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne und ist Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Erschienen ist der Text von Knigge in: Kulturpolitische Mitteilungen, Heft Nr. 128, 1/2010
News | GK Geschichte Abschied von der Erinnerung?
Volkhard Knigge, ein langjähriger Protagonist der institutionalisierten Erinnerungskultur plädiert für einen bewussten Abschied von der Erinnerung