Dr. Tim Engartner
Brauchen wir eine neue europäische Wirtschafts- und Handelspolitik?
Weltweit schnüren Regierungen milliardenschwere Hilfspakete, um angeschlagene Konzerne zu retten, verunsicherten Bürger(inne)n Vertrauen einzuflößen und ein Abgleiten ihrer Volkswirtschaften in die folgenschwerste Rezession seit der Weltwirtschaftkrise 1929/32 zu verhindern. Dass die Marktkräfte nirgends wirkungs- und bisweilen verhängnisvoller greifen als auf dem Börsenparkett, ist seit der Kommerzialisierung des Getreidehandels im Chicago des späten 19. Jahrhunderts bekannt. Eine Neuigkeit stellt hingegen dar, dass die einstigen Befürworter/innen eines weitreichend deregulierten, möglichst entfesselten Kapitalverkehrs den starken Staat schalten und walten sehen wollen. Regierungen gleich welcher Couleur sichern sich Beteiligungen an den einstigen Leuchttürmen der Finanzwelt – an Goldman Sachs und JP Morgan in New York, an Barclays und Lloyds TSB in London, an Dexia und Fortis in Brüssel.
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