In Südafrika, das 18 Jahre nach dem Ende der Apartheid weltweit eines der Länder mit der massivsten sozialen Ungleichheit ist, nehmen die sozialen Konflikte drastisch zu. Im September hat der größte Dachverband der südafrikanischen Gewerkschaften, COSATU (Congress of South African Trade Unions), auf seiner Hauptversammlung die politischen Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Mit einer Reihe von Beschlüssen machten die Gewerkschaften deutlich, dass sie weiterhin für eine radikale Umverteilung kämpfen werden, um nach den politischen Freiheiten endlich auch den sozialen Rechten im Land mehr Geltung zu verschaffen. Zu den zentralen Forderungen gehört die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien, insbesondere der Platinum- und Goldminen, die Südafrikas ökonomisches Rückgrat bilden. Die Beschlüsse haben jedoch nur dann einen Wert und eine Aussicht auf Durchsetzung, wenn COSATU sich weiterhin als unabhängige Stimme der Arbeiterbewegung und der Marginalisierten versteht und deren Interessen gegenüber der Regierung entschlossen vertritt.
Weiter im PDF.