Über Rolle und Bedeutung sozialer Medien für die Demokratie wird unvermindert intensiv debattiert und geforscht, vor allem was die Bürgerbeteiligung in der Politik anbelangt. Diskussionen dazu tragen häufig entweder einen optimistischen oder einen pessimistischen Charakter, wobei Forschungsergebnisse scheinbar beide Argumentationen belegen können. Andere Stimmen wiederum mahnen bei diesem Thema zu weniger Leidenschaft und mehr Realismus. Der vorliegende Aufsatz teilt letztere Ansicht. Er betont jedoch auch, dass es zuweilen nicht ganz einfach ist, realistisch zu sein: Um die Wirkung sozialer Medien zu verstehen, müssen wir sie in ihren sozialen Kontexten betrachten. Auch wenn dies kompliziert sein kann, erweist es sich doch als die beste Vorgehensweise. In diesem Aufsatz wird aus einer kontextualisierenden Perspektive heraus versucht, sowohl das demokratische Potenzial als auch die Grenzen sozialer Medien auszuloten. Dies schließt das Verständnis dessen mit ein, wie soziale Medien in unser tägliches Leben integriert sind. Deshalb werden Art und Weise (medial) vermittelter politischer Partizipation ebenso beleuchtet wie einige technische und soziale Merkmale, die den Charakter sozialer Medien formen.
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